Neun Routen sind bislang außerhalb der Stadt- und Gemeindegrenzen definiert, die der Landkreis markant entspannter befahrbar gestalten will. Vor allem für radelnde Schüler und Berufspendler soll es mehr Sicherheit geben.

Bild 1: Der Schwarzwald-Baar-Kreis will jetzt die gefährlichsten Strecken für Radler markant verbessern
Bild: Schönlein, Ute

Silke Lanninger leitet und koordiniert im Landratsamt die Verbesserungs-Maßnahmen. Sie erklärt eine grundsätzliche Zielsetzung dabei so: „Viele Strecken werden deshalb entlang der Landstraßen von Ort zu Ort geplant, um Gefahren zu minimieren.“ Ihr geht es dabei auch um Details: Nahe der Straße gebe es besseres Licht und soziale Kontrolle. „Deshalb wollen wir den Radlern künftig nach Möglichkeit entlang von Straßen eine abgetrennte Radfahr-Gelegenheit bieten“, betont sie.

Sie planen im Landratsamt die Entschärfung gefährlicher Radwege. Straßenbauamtsleiter Bernd Göggel (links) und Silke Lanninger, ...
Sie planen im Landratsamt die Entschärfung gefährlicher Radwege. Straßenbauamtsleiter Bernd Göggel (links) und Silke Lanninger, Dezernatsleiterin Ländlicher Raum. | Bild: Trippl, Norbert

Von Königsfeld nach Peterzell

Ganz oben auf der Liste steht die Verbindung von Königsfeld nach Peterzell und Stockburg. Hier kann man heute nur auf Waldwegen oder auf der Straße radeln. Bei Stockburg ist ein künftiger Ringzug-Stopp im Bereich des Bahnübergangs vorgesehen. Hierhin soll der Radweg geführt werden. Entlang der Landstraße 177 vom Königsfelder Supermarkt-Gelände bis zur Einfahrt ins Groppertal ergeben sich 2,24 Kilometer Distanz. „Grunderwerb sowie Planungs- und Bauphase sind binnen zwei Jahren realisierbar“, sagt Kreis-Straßenbauamts-Chef Bernd Göggel.

In Stockburg zwischen Mönchweiler und St. Georgen soll ein Radweg aus Richtung Königsfeld entlang der Straße geführt werden. Eine der ...
In Stockburg zwischen Mönchweiler und St. Georgen soll ein Radweg aus Richtung Königsfeld entlang der Straße geführt werden. Eine der Herausforderungen ist dabei die Querung der Bundesstraße. | Bild: Trippl, Norbert

Ringzug-Pendler und Schüler profitierten von der Strecke, betont Silke Lanninger, Dezernatsleiterin ländlicher Raum im Landratsamt. Die Herausforderung für eine gestartete Machbarkeitsstudie sei der Autoverkehr auf der „sehr schnell befahrenen Straße“, wie Silke Lanninger betont. Die Probleme hier lägen auf dieser Strecke darin, dass die Autofahrer hier oft zu eng an Radlern vorbeifahren würden – oft mit hohem Tempo.

Von Königsfeld nach Fischbach

Beginnend am Kreisverkehr vor Königsfeld, soll eine Radler-Route nach Fischbach ausgewiesen werden. Ein hier nur teilweise nahe der Straße vorhandener Weg sei zu eng und auch in einem zu schlechten Zustand. Dies bedeute unter anderem auch eine besondere Sturzgefahr, betont Bernd Göggel. Die Strecke könnte entlang der Landstraße 181 geplant werden. Ziel sei auch hier vor allem eine Verbesserung für den Schülerverkehr, erklärt Silke Lanninger. Die Verbesserungen sollen hier nur auf einen 550 Meter langen Abschnitt zielen. „Breiter und asphaltiert“ sei die angestrebte Ausführung, so Silke Lanninger.

Von Donaueschingen nach Wolterdingen

Laut Bernd Göggel soll die vorhandene Radwegführung aus Wolterdingen nach Donaueschingen „weiter südlich“ geführt werden. Die aktuelle Strecke zur Eichbuckhütte und von dort aus weiter in die Große Kreisstadt sei „zu steil“. Die Führung der Radwegverbindung entlang der Landstraße 180 bringe auf 2,9 Kilometer sowohl Vorteile bei der Verkehrssicherheit als auch für den Naturschutz durch die Bündelung der Routen für Kraftfahrzeuge und Radler.

Von Döggingen nach Hüfingen

Zwischen Döggingen und Hüfingen existiere kein straßenbegleitender Geh- und Radweg im Bereich der Bundesstraße. Der Radverkehr, so Straßenbauamts-Leiter Bernd Göggel, werde auf Umwegen geführt. Angestrebt sei nun, den neuen Weg entlang der Bundesstraße 31 zu führen. Inwieweit eine Ausweitung der Trasse hier nachteilig für den geschützten Bereich des Orchideenwaldes sein kann, solle im Zuge einer Machbarkeitsstudie durch ein Fachbüro dargestellt und gelöst werden, betont Silke Lanninger. Der neue Geh- und Radweg solle mehr Sicherheit bieten und sich auf einer Strecke von 1,3 Kilometern durch das Gebiet ziehen.

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Von Niedereschach nach Horgen

Hier strebt der Landkreis Schwarzwald-Baar eine geschlossene Radwegverbindung an. Laut Silke Lanninger gebe es in diesem Abschnitt über Feldwege in Richtung des Landkreises Rottweil zwar eine Route, die aber nach Darstellung von Bernd Göggel teils stark beschädigt sei. Zudem, so Silke Lanninger, sei auf einer Entfernung von 100 Metern „überhaupt kein Weg zu erkennen“. Dies will man ändern. Zudem solle die Querung der Landstraße sicherer gemacht werden, wie genau, werde derzeit erörtert. Bernd Göggel betont, dass es sich „hier um ein schwieriges Gelände“ handele. „Womöglich muss ein Hang abgetragen werden“, skizziert der Straßenbauamtsleiter den erwarteten Aufwand.

Von Kappel nach Villingen

Hier müssen die Radler heute noch auf der Straße fahren, die sich aus Kappel bergwärts in ein Waldstück zieht und hier auch eine schlechte Übersicht bietet. Die Route ist laut Bernd Göggel außerdem „schnell befahren und nicht allzu breit“. Ziel sei laut Silke Lanninger vom Kreis-Dezernat für ländlichen Raum der Bau eines Geh- und Radwegs entlang der Kreisstraße 5709.

Die Verbindungsstraße von Kappel nach Villingen. Hier müssen Radler auf der Straße fahren. Das soll sich ändern.
Die Verbindungsstraße von Kappel nach Villingen. Hier müssen Radler auf der Straße fahren. Das soll sich ändern. | Bild: Trippl, Norbert

Ein Neubau solle „gesicherte Übergänge zu Beginn und am Ende“ der 2,6 Kilometer langen Trasse bieten. Zudem, so Silke Lanninger weiter, strebe das Landratsamt „jeweils eine Anbindung der Gemeinden Weilersbach und Obereschach an die neue Route“ an.

Von Peterzell nach Langenschiltach

Radfahrer müssen hier auf der Kreisstraße 5725 pedalieren. „Ein straßenbegleitender Geh- und Radweg existiert hier nicht“, sagt Silke Lanninger. Die Dezernatsleiterin vom Landratsamt betont: „Es gibt keine geeignete Alternativverbindung.“ Die Strecke zieht sich über 2,5 Kilometer. Am Ortseingang Peterzell soll ein sicherer Übergang der Bundesstraße die Route attraktiv machen.

Von Fützen nach Blumberg

Die Strecke führt markant bergan Richtung Blumberg. Aktuell gebe es nur eine Verbindung über einen Feldweg, schildert Silke Lanninger. Die Dezernatsleiterin im Landratsamt betont, damit sei ein Räumen der Verbindung im Winter unmöglich. Zudem gebe es auf der Route eine „hohe Unfallgefahr wegen Schotter und Grasbewuchs“.

Das Ziel sei es, eine neue Verbindung entlang der Landstraße 214 über 2,6 Kilometer zum Gewerbegebietskreisel in Blumberg zu schaffen. Ob dies durchgehend entlang der kurvenreichen Straße möglich wird, müsse sich zeigen.

Von Kirchen-Hausen nach Blumberg

Dieser Radweg entlang der Landstraße 185 braucht vom Blumberger Bahnhof nach Kirchen-Hausen dringend einen Lückenschluss. Über 2,6 Kilometer gibt es auf dieser Route keine sichere Möglichkeit für Schüler und andere Pendler, das Ziel entspannt auf dem Fahrrad zu erreichen. Und: Auf der vorhandenen Route über landwirtschaftliche Wirtschaftswege sei vor allem nach Niederschlägen mit „steigender Unfallgefahr“ zu rechnen, erklärt Silke Lanninger.

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