Schwarzwald-Baar – Christiane Eichenhofer brütet über der Landkarte des Schwarzwald-Baar-Kreises. Gemeinsam mit Helfern legt sie gerade die Radel-Route für die Tour Ginkgo fest. Für eine Teilnahme kann man sich bei Christiane Eichenhofer unter Telefon 0171 4906911 oder info@tour-ginkgo.de melden. An drei Tagen, vom 4. bis 6. Juli, werden die rund 100 Radfahrer in gelben Trikots auf 270 Kilometern Strecke und 1500 Höhenmetern durch den Landkreis rollen.
In der ganzen Region werden Aktionen für den guten Zweck gestartet, fiebern Kreisbewohner mit und wollen ein Teil von etwas ganz Großem sein: Spenden sammeln für krebs- und herzkranke Kinder und ihre Familien. Und jeder – jede Schule, alle Vereine, selbst Firmen, Einzelpersonen oder Städte und Gemeinden – sollen mitmachen.
Vor Christiane Eichenhofer liegt ein ganzer Berg Arbeit. Ihre Anspannung ist im Gespräch spürbar. Denn obgleich der Wille, Gutes zu tun, bei der Tour Ginkgo für gewöhnlich stark ansteckend ist und die Welle der Hilfsbereitschaft schnell an Fahrt gewinnt, ein Selbstläufer ist die Benefiz-Radtour mit Prominenten, Sponsoren und Paten nicht. Wer hätte auch gedacht, dass aus ihrer eigenen Krebserkrankung einmal so etwas Großes werden würde, das sie ihr ganzes Leben lang begleiten würde?
Die blonde, bald 60-jährige Frau war 1969 fünf Jahre alt, als sie selbst an Leukämie erkrankte. Zwölf Jahre lang kämpfte sie gegen den Krebs – unter damals noch schwierigen, heute undenkbaren Bedingungen: wochenlange Abwesenheit von den Eltern, eine Mutter, die bei Bestrahlungssitzungen lediglich durch das kleine Fensterchen einer schweren Tür zum auf dem Behandlungstisch fixierten Kind schauen durfte. Ihr Leben hatte doch eben erst begonnen, da hatten die Ärzte den „hoffnungslosen Fall“ längst aufgegeben. Aber der Kampf hat sich gelohnt – aus Christiane Eichenhofer ist eine andere geworden. Eine, die gesund ist. Eine Kämpferin ist sie geblieben – gegen den Krebs, für bessere Bedingungen für Krebspatienten.
Und in diesem Kampf ficht sie 2024 mit ihrer Tour Ginkgo für die Katharinenhöhe im Schwarzwald-Baar-Kreis. Jährlich schickt die nach ihr benannte Stiftung die Biker in den leuchtend gelben Trikots auf die Strecke, um Spenden zu sammeln und den Benefizgedanken weiterzutragen. Sechsstellige Spendensummen stehen unter dem Strich. Ein warmer Geldregen für jene, die ihn brauchen.
Zu ihnen gehört Stephan Maier, der Geschäftsführer der Katharinenhöhe. Im Bereich der dortigen Physiotherapie-Räumlichkeiten blickt er auf unhaltbare Zustände – krebskranke Kinder, die im Zuge der Behandlung ein Bein opfern und mit Prothesen zu leben lernen mussten, müssen teilweise im Garten und auf den Fluren therapiert werden, weil drinnen einfach der Platz fehlt. Zu zahlreich sind die ganz jungen und jugendlichen Patienten geworden, die in der Katharinenhöhe zur Nachsorge behandelt und fit gemacht werden für ihr Leben nach dem Krebs.
Der Zauber des Neubeginns ist spürbar, die Dankbarkeit greifbar – aber eben auch der Frust über die räumlich angespannte Situation und Übergangslösungen, die dieser Therapien nicht würdig sind. Die Planungen für den Physio-Neubau laufen auf Hochtouren – und mit ausreichend Unterstützung und Spenden kann er wahr werden.
Nun sind die Kreisbewohner aufgefordert, die Tour-Ginkgo Wegesrand mit Leben zu füllen. Vor allem in den nächsten Wochen und Monaten, grundsätzlich aber auch das ganze restliche Jahr über können sie Aktionen starten, deren Erlös als Spenden der Tour Ginkgo 2024 und damit den kleinen Patienten in der Katharinenhöhe zugute kommen. Spendenläufe an Schulen, Flohmarktaktionen, Altpapiersammlungen und Benefizkonzerte oder Waffelverkäufe – denkbar ist jede Art von Aktionen, die der Klinik helfen.
Baum der Hoffnung
Im Landkreis sollen bald ganz viele Ginkgo-Bäume wachsen – der Lebensbaum ist zum Symbol für die Aktion geworden. Beim Gartencenter Späth in Villingen stehen viele Ginkgo-Bäumchen bereit. Gruppen, Klassen oder Firmen melden sich bei der Stiftung, Telefon 0171 4906911, füllen das Bestellformular aus, holen die Pflanzen samt Pflegeanleitung, Plakaten und Flyern zur Tour Ginkgo beim Gartencenter gegen einen Lieferschein ab – „man zahlt nichts“, stellt Christiane Eichenhofer klar – und starten dann ihren Ginkgo-Baum-Verkauf. Der Erlös fließt dann an die Katharinenhöhe.Erklärtext – Titel 2sp über eine Zeile
Erklärtext – Text
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Einleitung