Eine halsberecherische Fahrt soll sich Ende Mai auf der Autobahn 81 zwischen Deißlingen und dem Kreuz Hegau zugetragen haben. Zwei Schweizer McLarenfahrern wurde vorgeworfen, mit 150 Stundenkilometern nebeneinander gefahren zu sein und auf Handzeichen ihre Wagen stark beschleunigt zu haben. Ein illegales Kraftfahrzeugrennen nennt das die Polizei. Doch die Anschuldigungen ließen sich nicht erhärten. Das Verfahren ist eingestellt.
Mit Lichthupe genötigt?
Dabei waren dies nicht die einzigen Bezichtigungen: Weitere Fahrer aus dem Pulk sollen die Lichthupen ihrer hochmotorisierten Sportwagen genutzt haben, um sich freie Fahrt zu schaffen, oder rechts überholt haben. Aufgefallen sind sie ab der Ausfahrt Deißlingen.
Sogar ein Notruf von einem weiteren Verkehrsteilnehmer wurde abgesetzt. Dennoch bleiben die schnellen Autofahrer unbehelligt. Warum?
Plausibler Grund für das nebeneinander Fahren
Es konnte einfach kein illegales Kraftfahrzeugrennen nachgewiesen werden, betont die Sprecherin der zuständigen Rottweiler Staatsanwaltschaft, Sama Martina, auf Anfrage. Die McLarenfahrer führten einen plausiblen Grund an, warum sie in dem beobachteten Moment nebeneinander fuhren.
Wenn nicht ein Polizeibeamter oder ein anderer Zeuge solch ein Rennen über einen gewissen Zeitraum beobachten kann, sei ein Nachweis oft schwierig zu führen. Die Staatsanwältin erinnert sich an einen Fall vor zwei Jahren, als eine Motorradgruppe ihre halsbrecherische Fahrt mit Geschwindigkeiten von um die 300 Stundenkilometern mithilfe einer Helmkamera selbst dokumentierte. In solchen Fällen sei eine Strafverfolgung einfacher.
Weniger Kraftfahrzeugrennen
Immerhin scheint das seit rund vier Jahren auf der A 81 zunächst zwischen der Rastanlage Unterhölzer Wald, dann zwischen der Anschlussstelle Geisingen und dem Kreuz Hegau geltende Tempolimit zu fruchten. Wurden zuvor in einem Jahr bis zu 24 Rennen gemeldet, sieht es inzwischen besser aus.
Dem für den Bereich zwischen Autobahnkreuz Hegau und Autobahndreieck Bad Dürrheim zuständigen Polizeipräsidium Konstanz sind für das Jahr 2021 zwei und bislang für das Jahr 2022 ein illegales Kraftfahrzeugrennen bekannt, teilt ein Sprecher des baden-württembergischen Innenministeriums mit.