Die Verbundenheit vieler Menschen mit den einstigen DS-Kennzeichen, die jetzt im Landkreis wieder von Autofahrern beantragt werden können, ist enorm. Seit Montag, 2. September, können Wunschkennzeichen reserviert werden. An den Zulassungsstellen bilden sich teils längere Schlangen. Die Wartenden wollen sich ganz bestimmte Kombinationen aus Nummern und Buchstaben sichern.
Doch gänzlich frei sind die Autofahrer bei ihren Wünschen nicht. Einige Kombinationen sind verboten oder bereits von anderer Stelle reserviert.
Manche DS-Kennzeichen sind für die Stadtverwaltung reserviert
So hat sich zum Beispiel die Stadt Donaueschingen als Namensgeberin für die neuen DS-Kennzeichen bereits bestimmte Nummern vorab reservieren lassen. „Der Stadt wurde die Möglichkeit eingeräumt, im Vorfeld Kennzeichenwünsche zu äußern und Kennzeichengruppen zu reservieren“, teil Stadtsprecherin Beatrix Grüninger auf Anfrage mit. Von dieser Möglichkeit habe man Gebrauch gemacht.
Dabei handle es sich zugunsten der Zweiradfahrer, „die gerne kurze Kennzeichen nutzen“, überwiegend um mehrstellige Zeichen, so Beatrix Grüninger weiter.
Welche Kennzeichen für den städtischen Fuhrpark wichtig sind oder in Zukunft von Bedeutung sein könnten, „darüber hat man sich bei der Stadt intensive Gedanken gemacht und auch vorausschauend mögliche Wünsche der nächsten Generationen mit in Betracht gezogen“, erklärt die Sprecherin.
Keine Konkurrenz zu Kunden
So seien Buchstabenkombinationen nach dem Kennzeichen „DS-“ so gewählt, dass eine Assoziation zwischen Kennzeichen, städtischen Dienststellen und Einrichtungen hergestellt werden könnten. Beatrix Grüninger nennt einige Beispiele, die reserviert wurden: „DS-TD“ für die Technischen Dienste, „DS-AW“ für den Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung, „DS-WW“ für den Eigenbetrieb Wasserwerk oder „DS-FW“ für die Feuerwehr.
Darüber hinaus hat die Stadt einige Kennzeichen mit zwei Buchstaben und einer einstelligen Nummer reservieren lassen, auch vorausschauend auf mögliche Wünsche der nächsten Generationen. Es sei nicht auszuschließen, dass in der Zukunft einmal Interesse daran besteht, an einem städtischen Dienstwagen das Kennzeichen „DS-OB 1“ zu führen. „Deshalb hat sich die Stadt dieses Kennzeichen tatsächlich auch vorausschauend reservieren lassen“, so Beatrix Grüninger.
Nummernbereiche des Landkreises
Doch nicht nur die Stadt Donaueschingen setzt auf Wiedererkennungswert. „Es gibt sowohl Kommunen als auch einzelne Firmen, die für ihre Firmenfahrzeuge bestimmte Kennzeichenbereiche nutzen“, verrät Kristina Diffring, Sprecherin des Landratsamtes.
Die Kombination „VS-LS“ werde beispielsweise für Dienstfahrzeuge der Kreisverwaltung genutzt. „Dabei handelt es sich dann aber in der Regel um drei- oder vierstellige Nummern, sodass es hier normalerweise nicht zu einem Konflikt mit einem Kennzeichenwunsch eines anderen Kunden kommt“, ergänzt sie.
Diese Kombinationen sind tabu
Und dann gibt es noch bestimmte Buchstaben- und Nummernkombinationen, die generell verboten sind, weil sie eine rechtsextremistische Bedeutung haben, was übrigens für alle Kennzeichen gilt.
Die nachfolgenden Buchstabenkombinationen seien tabu, so Diffring: KZ (steht für Konzentrationslager), SA (Sturmabteilung), SS (Schutzstaffel), HJ (Hitlerjugend) und NS (Nationalsozialismus).
Ferner sei die Ziffernfolge „1488“ – mit sämtlichen Buchstabenkombinationen – verboten.
Die Zahl „14“ steht dabei für „Fourteen Words“, eine verschleiernde Umschreibung für einen weitverbreiteten Glaubenssatz von Neonazis und Rassisten. „88“ steht abkürzend für „Heil Hitler“, da die Zahl „8“ den achten Buchstaben im Alphabet darstellt. Außerdem seien die Kombinationen „HH 18“, „HH 88“, „AH 18“ und „AH 88“ verboten, so Kristina Diffring. „AH“ steht dabei für Adolf Hitler, wie auch die Zahl „18“ mit dem ersten und achten Buchstaben im Alphabet.
Seit Jahrzehnten vergeben
Es kann auch passieren, dass Kennzeichenwünsche, abseits oben genannter Einschränkungen, nicht genehmigt werden. Der Grund dafür liegt viele Jahre zurück.

„Derzeit sind noch 287 Fahrzeuge mit dem Altkennzeichen DS zugelassen“, nennt Kristina Diffring den Grund. Hierbei handele es sich überwiegend um landwirtschaftliche Zugmaschinen. „Die ältesten Fahrzeuge stammen aus dem Jahr 1950 und wurden 1958 mit einem DS-Kennzeichen versehen.“