Was hat sich in der Friedhofstraße in Dauchingen abgespielt? Fakt ist, dass die Feuerwehr beim Löschen eines Dachstuhlbrandes in der Wohnung die Leiche einer 72-jährigen Frau gefunden hat, die in dem Haus gewohnt hat. Ihr 81-jähriger Ehemann konnte schwer verletzt gerettet werden, er wurde mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Vor dem Haus hielt sich beim Eintreffen der ersten Helfer der 31-jährige Sohn des Paares auf, der jetzt in den Fokus der Ermittlungen geraten ist. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln jetzt wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes, dem die Frau zum Opfer fiel. Dringend tatverdächtig ist der 31-Jährige, der sich in Polizeigewahrsam befindet und noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt worden ist.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften war vor Ort, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, es wird auch dem Verdacht der ...
Ein Großaufgebot an Rettungskräften war vor Ort, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, es wird auch dem Verdacht der Brandstiftung nachgegangen. | Bild: Kamera24.TV

Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil, die für den Fall zuständig ist, hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die mit Hochdruck an der Aufklärung des Tatgeschehens arbeitet und dabei auch von Brandsachverständigen des Landeskriminalamtes unterstützt wird.

Bereits am Dienstag war durchgesickert, dass die Kriminalpolizei den Verdacht hat, dass die Ursache des Feuers Brandstiftung sein könnte. Dieser Verdacht scheint sich zu bestätigen, unter Umständen wollte der tatverdächtige Sohn seine Tat durch das Feuer verschleiern. All diese Details sind jetzt Gegenstand von umfangreichen Ermittlungen, die Sachverständigen sind mit Hochdruck am Werk, wie Polizeipressesprecher Jörg Kluge bestätigt.

Die Feuerwehr Dauchingen hat Unterstützung von der Wehr aus Schwenningen bekommen.
Die Feuerwehr Dauchingen hat Unterstützung von der Wehr aus Schwenningen bekommen. | Bild: Kamera24.TV

Die Spezialisten hatten ihre Arbeit schon direkt aufgenommen, nachdem der Brand gelöscht war. Der Alarm, ausgelöst von aufmerksamen Nachbarn, ging um kurz nach 14 Uhr am Dienstag bei der Polizei ein. Bereits um 14.45 Uhr war das Feuer gelöscht, es qualmte vor allem stark aus den Fenstern der Dachwohnung, offenes Feuer war kaum zu sehen. In dem Haus haben wohl nur das Ehepaar und der jetzt tatverdächtige Sohn gelebt.

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Am Dienstag hat der Brand zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften geführt, neben der Wehr aus Dauchingen und Niedereschach kam Unterstützung auch von der Feuerwehr Schwenningen, die mit der Drehleiter vor Ort war. Auf der Wiese hinter dem Friedhof standen zwei Rettungshubschrauber bereit, einer davon flog dann den 81-Jährigen, der wohl noch nicht zu den Ereignissen befragt werden kann, in eine Spezialklinik. Auch das Rote Kreuz stand mit einigen Fahrzeugen bereit, um Verletzte zu versorgen.

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Auch wenn die 72-Jährige wohl einem Gewaltdelikt zum Opfer gefallen ist, haben die Ereignisse in Dauchingen wieder die vielen Brände mit Todesfällen in der vergangenen Zeit in den Fokus gerückt. So kam im März ein 49-Jähriger bei dem Brand eines Wohnhauses im Groppertal um, im April gab es 14 zum teil Schwerverletzte, als ein Mehrfamilienhaus in der Schwenninger Mutzenbühlstraße in Flammen stand, und im Mai starb ein 17-Jähriger bei einem Zimmerbrand in der Villinger Südstadt.

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Anmerkung der Redaktion: Der Brand und der Fund einer Leiche haben hohe Wellen geschlagen, die Ereignisse haben sich aber nicht, wie in einer früheren Version fälschlicherweise berichtet, in der Friedhofstraße 6 zugetragen. Es war ein anderes Haus in dieser Straße betroffen. Die Familie, die in der Friedhofstraße 6 wohnt, ist in keinster Weise in die Ereignisse verwickelt oder involviert. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.