Brandalarm im Schwarzwald-Baar-Klinikum: Das Feuer war am Sonntag, 9. März, gegen 16 Uhr im Zentrallabor ausgebrochen. Die Feuerwehr war mit jeweils einem Löschzug von Villingen und Schwenningen aus ausgerückt. Die übliche Vorgehensweise bei Brandalarm im Klinikum.

Dichten Rauch bemerkten die Einsatzkräfte bei ihrem Eintreffen. „Dieser kam aus dem Schaltschrank einer Batterieanlage“, sagt Gesamtkommandant Markus Megerle. Die Feuerwehrleute hätten den betroffenen Bereich erkundet und abgeriegelt, sodass kein Rauch mehr hinausdringen konnte.

Batterieanlage brennt

Was ihnen dabei zu Hilfe kam: Bei der Batterieanlage handelte es sich um den Teil einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). Die soll die Technik im Labor bei einem Stromausfall weiter am Laufen halten, bis das Notstromaggregat des Klinikums angelaufen ist.

Die Anlage mit ihren Akkus ist etwa so groß wie eine Telefonzelle und befindet sich in einem speziellen Raum. „Baurechtlich ist aus Brandschutzgründen geregelt, dass der Raum für die USV abgekapselt ist und eine Be- und Entlüftungsanlage hat“, sagt Megerle.

Das Team um den technischen Einsatzleiter Christian Krause habe den Raum schließlich geöffnet und den Rauch abgesaugt. „Der Brand war dann relativ schnell gelöscht“, so Megerles Fazit

Ganz so einfach wie es klingt, war das aber gar nicht. Denn bei Batteriebränden gibt es eine Besonderheit. „Bei solchen Lithium-Akkus verwenden wir Kohlendioxid als Löschmittel“, sagt Megerle. „Damit lassen sie sich aber nicht komplett löschen.“ Das Feuer werde lediglich eingedämmt.

Im Wasserbad aus dem Gebäude transportiert

„Es waren spezialisierte Techniker des Klinikums und Firmen mit Fachwissen vor Ort, die haben die Akkus ausgebaut“, sagt Megerle, wie es mit den immer noch brennenden Energiespeichern weiterging. Die Batterien seien dann in ein Wasserbad in Transportboxen gelegt und aus dem Gebäude transportiert worden.

Beim ersten Löschen ist Wasser übrigens tabu. „Durch stromleitende Löschmittel ist eine Ausbreitung des Brandes möglich, deshalb wird in solchen Fällen Kohlendioxid verwendet“, erklärt Kommandant Megerle. Beim Abkühlen im Wasserbad bestehe diese Gefahr aber nicht, da die Transportboxen nicht leitend seien.

Tatsächlich ist es laut dem Feuerwehrchef durchaus möglich, Batterien auch ohne das langwierige Abkühlen zu löschen. „Dazu müssen wir die aber öffnen können.“ Und das sei bei den Akkus im Klinikum nicht möglich gewesen.

Was ist mit den Menschen im Klinikum?

Nach Einschätzung der Feuerwehr habe für Patienten und Beschäftigte des Klinikums keinerlei Gefahr bestanden, versichert Markus Megerle. Laut Klinikum gab es keine Verletzten und auch keine Evakuierung.

Auswirkungen auf den Betrieb hatte das Feuer aber durchaus. „Wir mussten die Stromversorgung für das Labor abschalten“, sagt Sandra Adams, Sprecherin des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Durch den Ausfall des Labors habe das Klinikum von der Notfallversorgung abgemeldet werden müssen.

Der Haupteingang des Schwarzwald-Baar-Klinikums – hier im Juli 2024. Bei Brand am Sonntag, 9. März, 2025 läuft der Betrieb größtenteils ...
Der Haupteingang des Schwarzwald-Baar-Klinikums – hier im Juli 2024. Bei Brand am Sonntag, 9. März, 2025 läuft der Betrieb größtenteils weiter. Ausnahme: die Notaufnahme. | Bild: Sandra Adams, Schwarzwald-Baar-Klinikum

Von 16 bis 21 Uhr mussten Rettungswagen daher umliegende Krankenhäuser anfahren. Strom habe es zwar bereits um 19 Uhr wieder gegeben, es habe allerdings noch eine Weile gedauert, bis das Labor komplett einsatzfähig gewesen sei.

Wie lösche ich brennende Akkus?

Für die Feuerwehr scheint ein Batteriebrand keine allzu komplizierte Aufgabe zu sein. Aber was ist, wenn daheim beispielsweise der Akku des E-Bikes brennt? „Solange er noch raucht, einfach in einen Eimer mit Wasser legen“, sagt der Gesamtkommandant.

Aber natürlich nur, wenn sich die Batterie noch anfassen lässt, ohne sich selbst zu gefährden. „Die Temperaturen bei Lithium-Akkus sind extrem hoch“, warnt der Markus Megerle. Metalleimer scheiden natürlich aus, weil sie den Strom leiten können. Ansonsten gelte das Gleiche wie bei jedem Feuer: Schnell die 112 rufen, Türen schließen und das Gebäude verlassen.