Groß war der Hype um die Mondfinsternis am Sonntagabend. Das Wetter schien perfekt und so machten sich überall im Lande Fotografen und Mondbegeisterte auf den Weg, um das seltene Himmelsspektakel zu beobachten, so auch unser Fotograf Hans-Jürgen . Hier ist seine Schilderung des spannenden Abends:
„Ich bin eigentlich bei jeder Vollmond-Gelegenheit auf Fotopirsch und da war es klar, dass am Sonntag auch ein ganz besonderes Mond-Motiv eingefangen werden sollte, die Burg Hohenzollern bei Bisingen.
Zur Vorbereitung war ich bereits am Freitagabend schon einmal vor Ort, um die möglichen Fotopositionen auszuloten. Bei dieser Gelegenheit ist dann auch gleich eine beeindruckende Aufnahme vom fast vollständigen Vollmond hinter der Burg gelungen.
Bei der Ortschaft Grosselfingen war der perfekte Punkt
Die astronomischen Daten zeigten, dass es zum Zeitpunkt des Mondaufgangs am Sonntagabend so um 20 Uhr herum bei der Ortschaft Grosselfingen eine gute Stelle gibt, um den aufgehenden Blutmond genau hinter der Burg einfangen zu können.
Immerhin 50 Personen sind gekommen
Da sich dieses Wissen im Internet sehr schnell verbreitet, fanden sich just auch exakt an diesem Ort auf einem Feldweg hinter der Ortschaft rund 50 Schaulustige und Fotografen ein. Darunter auch neun Mitglieder vom NOX CALEO, dem Stammtisch Astrofotografie Alb/Schwarzwald/Jura.

Sie treffen sich regelmäßig, um astronomische Besonderheiten mit ihren Kameras einzufangen. Auch ein Ehepaar war eigens aus München angereist, um den Mondaufgang hinter der Burg beobachten zu können. Andere Mondsucher fanden aus Zürich den Weg zur Burg.

Auch die Hohenzollern waren vor Ort
Auf der Burg wehte an diesem Wochenende auch die Flagge der Hohenzollern Dynastie, ein Zeichen, dass zumindest ein Mitglied der Familie dort anwesend war. Kein Zweifel, von dort oben hat man ja auch einen perfekten Blick auf den östlichen Horizont und den aufgehenden Mond.
Eine leichte Dunstschicht macht einen Strich durch die Rechnung
Leider hatten am Sonntag weder die Hohenzollern in der Burg noch die illustere Fotografengesellschaft in acht Kilometer Entfernung davor das notwendige Quentchen Glück. Der abgedunkelte Vollmond hatte hinter der leichten Dunstschicht am östlichen Horizont keine Chance, sich rechtzeitig hinter der Burg zu zeigen.
Es sollte noch über 45 Minuten dauern, bevor er weit über der Burg ganz leicht sichtbar wurde. Aber auch jetzt war er noch sehr dunkel. Wer genau hinsah, konnte dennoch seinen rötlichen Schimmer durch den Dunst erkennen.
Die Reise zur Burg war leider umsonst
Somit war die Reise zur Burg zumindest an diesem Abend aus Sicht der Fotografen leider umsonst. Andernorts hatten die Mondsucher immerhin mehr Glück. Und auch mir gelang auf der Rückfahrt in den Schwarzwald um 21.20 Uhr dann noch eine ganz brauchbare Aufnahme von der abnehmenden Mondfinsternis, wenn auch die rötliche Färbung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden war.

Dafür jongliert der Bär den Vollmond auf der Nase
Und zu Hause in Brigachtal angekommen gab es zum Abschluss der Mond-Jagd dann noch ein Foto vom Bären auf dem Brigachtaler Kreisel, der es sich nicht nehmen ließ, den Vollmond auf seiner Nase zu jonglieren.
Hier sehen Sie, wie schön der Erdbeermond im Juni über dem Schwarzwald leuchtete.
Jetzt heißt es warten bis zum 31. Dezember 2028. Dann gilt es wieder dem Mond hinterher zu jagen und seine Verfinsterung mit der Kamera einzufangen. Wer sich so lange nicht gedulden will, dem bietet sich alle 29,5 Tage immer wieder die Gelegenheit, den aufgehenden Vollmond zu beobachten.