„Giersch ist nicht nur ein Unkraut, sondern hilfreich und lecker“, sagt Jeanette Nopper. Die Kräuterexpertin aus der Doppelstadt zeigt im folgenden Rezept, wie sich die Pflanze als Pesto verwenden lässt.
Rezept für Gierschpesto
Für das Pesto werden etwa 90 Gramm Giersch benötigt. „Sammeln Sie den Giersch an einem bekannten Ort. Nicht waschen und die Stiele entfernen“, erklärt die Kräuterexpertin.
Weitere Zutaten für ihr Rezept sind 30 Gramm ganze Haselnüsse, ein gestrichener Teelöffel Salz, drei Teelöffel geriebener Parmesan und 220 Milliliter Pflanzenöl. Benötigt wird zudem ein sauberes Schraubglas.
Schritt für Schritt
Die jungen Blätter vom Giersch an einem bekannten Ort sammeln. Damit das Gierschpesto im Glas frisch bleibt, sollten die Blätter nicht gewaschen werden oder nach dem Waschen getrocknet werden, sonst besteht Schimmelgefahr. Die Stiele werden von den Blättern entfernt.
Die Blätter werden zerkleinert, damit sie im Mixer besser zerkleinert werden. Sie sind leicht faserig.
Die Haselnüsse werden zuerst in den Mixer gegeben. Sie unterstützen beim Zerkleinern der Blätter. Werden diese später hinzugegeben, bleiben sie teilweise noch stückig.
Nun werden die zerkleinerten Gierschblätter zu den Haselnüssen gegeben und gemixt, bis sich die Zutaten gut vermischt haben.
Salz, Parmesan und Öl werden hinzugefügt. Nun wird alles solange gemixt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Da der Giersch etwas faserig ist, je nach Alter der Blätter, kann es etwas dauern. Also am besten immer zwischendurch mal probieren.
Ist das Pesto fertig, kann es in ein sauberes Schraubglas abgefüllt werden. Wichtig ist jetzt, dass auf dem Pesto eine Schicht Pflanzenöl zur Konservierung gegeben wird. Das verhindert Oxidation und somit Schimmelbildung. Pesto ist im Kühlschrank so einige Wochen haltbar.
Guten Appetit!
Erkennen und sammeln
Die Pflanze wächst häufig im Garten an geschützten Stellen, gerne zwischen Erdbeeren und vermehrt sich durch sogenannte Rhizome, was bedeutet, dass Giersch sich unter der Erde verbreitet. Das Wachstum dauert ungefähr von Frühjahr bis Herbst. Die Blüten erscheinen im Sommer und wachsen nach dem Schnitt erneut nach.
Und wie kann man Giersch erkennen? „Die Pflanze hat dreizählige, glatte Blätter und einen gekerbten hohlen Stängel, der am unteren Ende aussieht, wie ein Geißfuß. Giersch wird auch Geißfuß genannt“, nennt Nopper einige Erkennungsmerkmale. „Reibt man die Blätter, riechen sie würzig, vergleichbar mit Petersilie.“ Gesammelt und verwendet werden können die jungen Blätter vor der Blüte sowie die Samen.

Pflanze mit wertvollen Inhaltsstoffen
Giersch ist aber nicht nur eine tolle Zutat für Pest. Auch enthalte die Pflanze wertvolle Inhaltsstoffe, erklärt Jeanette Nopper. Vitamin C, Eisen und weitere Mineralstoffe sowie ätherisches Öl in den Samen seien enthalten.
Giersch wirke zum Beispiel entzündungshemmend, harntreibend, Harnstoff reduzierend und verdauungsanregend. „Giersch wird auch Gichtkraut genannt, wirkt ausleitend und kann daher bei Gicht unterstützen“, so Nopper. Und sie hat einen weiteren Tipp: „Die Blätter frisch auf Mückenstiche legen, das wirkt lindernd.“
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Wie Bernnesseln kann Giersch auch zu Jauche verarbeitet werden und als Dünger sowie gegen Schädlinge eingesetzt werden.
Die Samen eignen sich getrocknet und vermahlen als Gewürzpulver, die Blätter als Würzkraut in Suppen, Soßen und zu Gemüse.