Jeanette Becker

Haben Sie die vielen gelben Blüten in der Natur bereits entdeckt, die nun immer häufiger an lichten Waldwegen oder an Wegrändern leuchten? Das sind die Plätze, an denen sich der Huflattich wohlfühlt. Die Blüten sehen nicht nur schön aus, sie sind jetzt in der frühen Jahreszeit auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Der lateinische Name lautet Tussilago fafara.

Bild 1: Tussilago fafara: Der Frühblüher Huflattich hilft bei Husten, ist aber auch giftig
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Aussehen und Sammeln

Der Huflattich zeichnet sich aus durch seine leuchtend gelben Blütenblätter und einen leicht klebrigen, filzigen Stängel mit angedeuteten Schuppen. Er sieht aus, als würden Zacken nach oben stehen. So richtig groß wird die allerdings Pflanze nicht. Gerade einmal zehn Zentimeter wächst sie in die Höhe. Wer dem Huflattich auf der Spur ist sollte also nahe am Boden suchen Ausschau und nach den auffälligen Blüten Ausschau halten. Die Grundblätter am Boden sieht man jetzt noch nicht, die erscheinen erst nach der Blütephase und sind im Vergleich zu der aktuellen Gestalt riesig. Warten sie es ab.

Bild 2: Tussilago fafara: Der Frühblüher Huflattich hilft bei Husten, ist aber auch giftig
Bild: Jeanette Becker

Die Blätter ähneln der aktuellen Gestalt kaum noch. Sie wachsen etwas eckig, können handtellergroß werden und fassen sich weich an. Wer später im Jahr Huflattich sammeln möchte, sollte sich am besten die Stelle merken, wo im Frühjahr die gelben Blüten gesichtet wurden. So kann man eine Verwechslung vermeiden.

Bild 3: Tussilago fafara: Der Frühblüher Huflattich hilft bei Husten, ist aber auch giftig
Bild: Jeanette Becker

Inhaltsstoffe

Jetzt im Vorfrühling kann Huflattich bei Husten helfen. Die Natur hat die Pflanze mit Bitterstoffen, Gerbstoffen und Schleimstoffen ausgestattet. Das klingt jetzt nicht unbedingt lecker, kann aber Beschwerden lindern. Die Schleimstoffe gleiten die Schleimhäute aus, lindern dadurch den Hustenreiz und wirken Schleimlösend. Gerbstoffe helfen dabei, dass Bakterien erst gar nicht ihr Werk verrichten können und die Menschen krank machen. Bitterstoffe helfen bei der Verdauung und sind im Frühjahr beliebt, damit der wintermüde Körper wieder auf Touren kommt. Wie alle seine Verwandten aus der Pflanzenfamilie der Korbblütengewächse enthält auch der Huflattich die Substanz Inulin. Das ist ein Kohlehydrat in der Wurzel, welches den Blutzuckerspiegel ausgleichen soll.

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Vorsicht giftig

Allerdings hat die Pflanze auch Tücken. Gegen Fraßfeinde schützt sich der Huflattich mit dem Giftstoff Pyrrolizidinalkaloid. In hoher Dosierung kann dieser sogar zu tödlichen Leberfunktionsstörungen führen. Deshalb sollten Menschen die Pflanze nur mit Vorsicht und und in kleinsten Mengen verwenden. Besser noch: Speziell gezüchtete Varianten sollen diesen Giftstoff nicht mehr besitzen und können dann ohne Bedenken verwendet werden. Bei Wildpflanzen ist allerdings Vorsicht geboten.

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Verwendung

Ein Tee aus Huflattich kann zum Gurgeln verwendet werden. Oder man kocht einen Brei aus Pflanzenteilen zum Auftragen auf die Brust. Dieser Brei wird warm – nicht heiß – auf der Brust verteilt. Abgedeckt mit einem Tuch sollte man die Masse so ein wenig ruhen lassen.

Wer hin und wieder Huflattich dem Salat oder dem Gemüse beimischen möchte: Blütenknospen und Stängel können klein gehackt verwendet werden. Der Geschmack ist mild-säuerlich. Junge Blätter können ab dem Frühsommer gesammelt werden, also nach der Blüte, und wie die Blüten verwertet werden. Die Wurzel eignet sich im Spätherbst zum Beispiel als Gemüse oder zum Einlegen.

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Wichtiger Hinweis

Bitte sammeln Sie nur so viele Pflanzenteile, wie Sie gerade benötigen. Das sichert eine spätere Ernte, das Weiterbestehen der Pflanze und auch Nahrung für Wildtiere und Insekten. Da alle Pflanzen auch Arzneimittel sind, sollte man sich auskennen, bevor man beherzt zugreift. Von einer unbedachten Selbstmedikation ist abzuraten. Im Zweifelsfall konsultieren Sie immer erst einen Arzt.

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