Spätestens seit März befindet sich ein Großteil der Welt und auch Baden-Württemberg wegen der Corona-Pandemie im Ausnahmezustand. Als ein wichtiger Schlüssel in der Bekämpfung des Virus wird von den allermeisten Experten die konsequente Nachverfolgung angesehen. Das hat in den vergangenen vier Wochen im Land aber nicht sehr gut funktioniert, wie eine SÜDKURIER-Anfrage beim Landesgesundheitsamt des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP) zeigt.
Demnach wurden dem Landesgesundheitsamt für die Kalenderwochen 41 bis 44 (Stand: 3. November, 13 Uhr) 33.451 SARS-COV-2-Fälle übermittelt. Davon konnten 5400 Fälle (16,1 Prozent) einem Ausbruch zugeordnet werden. Gründe dafür seien, dass die Zuordnung zu einem Infektionsumfeld unter anderem nicht immer eindeutig ist. Außerdem haben Gesundheitsämter nicht immer die nötigen Kapazitäten für die Nachverfolgung. Darüberhinaus handle es sich bei den Zahlen des RP um die übermittelten Angaben der Landkreise.
Wichtig bei den Zahlen ist daher laut RP zu beachten: „Die nachfolgenden Angaben zum Infektionsumfeld von Ausbrüchen sind daher nicht abschließend und zeigen lediglich einen Teil des Ausbruchsgeschehens an verschiedenen Orten“, heißt es weiter.
Bei den Infektionen, bei denen der Ort nachverfolgt werden konnte, liegt der private Haushalt mit mehr als 30 Prozent klar an der Spitze. Dann folgen Freizeiteinrichtungen, bei denen die Zahlen aber schwanken. Auf dem dritten Platz waren in der Kalenderwoche 44 erstmals Wohnheime, davor war ihr Anteil geringer. Nach diesen folgt der Arbeitsplatz und knapp dahinter sind Alten- und Pflegeheime.
Der Anteil von Restaurants an nachgewiesenen Corona-Infektionen ist und war sehr gering. Die restlichen Zahlen entnehmen Sie der Tabelle.