Die Corona-Lage in der Region spitzt sich zu. Immer mehr Menschen stecken sich an. Auch in Pflegeheimen der Doppelstadt wurden nun wieder erste Fälle bekannt, nachdem sich die Lage im Sommer ein wenig beruhigt hatte.

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Das Altenheim St. Lioba in Villingen blieb vom erneuten Anstieg bislang verschont, was jedoch kein Garantieschein ist.

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Vor Pfingsten fand das Virus schon einmal einen Weg in die Einrichtung, trotz Vorkehrungen. Daran erinnern sich die Bewohner Lydia Bürk und Gerhard Altmann noch gut.

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Sie zählen mit ihren 89 Lebensjahren zur sogenannten „Risikogruppe“, denn Corona nimmt bei älteren Menschen häufiger einen schweren Verlauf. In Pflegeeinrichtungen gelten daher generell strenge Hygienemaßnahmen. Im Lioba wurden beispielsweise Besuchszeiten zuletzt wieder etwas eingeschränkt. Besucher müssen ein Formular ausfüllen und die Körpertemperatur wird gemessen, alles, damit das Virus nicht erneut eindringen kann.

Aber was sagen eigentlich die Bewohner selbst zur Situation? Gehen ihnen die Maßnahmen zu ihrer eigenen Sicherheit vielleicht sogar zu weit, oder sind sie froh darüber? Wie haben sie Lockdown und Quarantäne erlebt? Fürchten Sie sich vor einer Wiederholung der Ereignisse? Und was wünschen sie sich für die Zukunft? Diese und weitere Fragen beantworten Lydia Bürk und Gerhard Altmann im Video-Interview.

Pflegeheimbewohner zum Leben in Corona-Zeiten: 'Es ist schon hart' Video: Jens Fröhlich

Viele weitere, spannende Video-Beiträge finden Sie auf unserer Themenseite SK On Air.

Zu den Personen

Lydia Bürk (89) stammt aus Talheim im Kreis Tuttlingen und lebt seit 2019 im Pflegeheim St. Lioba. Bereits kurz nach ihrem Einzug wurde sie in den Bewohnerbeirat gewählt. Gerhard Altmann (89) lebt seit 1968 in Villingen. Im Jahr 1972 übernahm er die Leitung des Polizeireviers Schwenningen, von 1973 bis zu seiner Pensionierung 1991 leitete er das Villinger Revier. 1985 übernahm er den Vorsitz der Kreisverkehrswacht Villingen-Schwenningen. Ende 2019 kam er nach einer schweren Operation ins Pflegeheim.

Die zwei Hauskatzen im St. Lioba in Villingen bekommen viele Streicheleinheiten. Für die Bewohner sind die Tiere eine schöne Abwechslung ...
Die zwei Hauskatzen im St. Lioba in Villingen bekommen viele Streicheleinheiten. Für die Bewohner sind die Tiere eine schöne Abwechslung und Beschäftigung. | Bild: Fröhlich, Jens

Pandemie-Verlauf im Lioba

Im Frühjahr 2020 wurden auf Anordnung der Landesregierung die Pflegeheime für Besucher geschlossen. Es gab nur Ausnahmen, zum Beispiel für sterbende Bewohner. Später kam eine mehrwöchige Ausgangssperre für Heimbewohnern hinzu. Besuche mussten hinter Plexiglasscheiben im Foyer stattfinden. Außerdem gab es die Möglichkeit, Bewohner über Videoanrufe zu erreichen.

Gerade als die Besuchsregelung wieder gelockert wurde, sorgte ein positiver Corona-Test einer Lioba-Bewohnerin, die keine Symptome zeigte, für eine Kehrtwende. Alle Bewohner des Wohnbereiches mussten für 14 Tage in Quarantäne. Es war erneut eine schwierige Zeit für Bewohner und Angehörige. Weitere Bewohner und Mitarbeiter hatten sich zum Glück nicht angesteckt.

Nach den Pfingstferien wurden die Besuchsregeln erneut stark gelockert. Seit der Schwarzwald-Baar-Kreis als Risikogebiet gilt, sind die Besuchszeiten erneut etwas eingeschränkt. Alle Besucher werden aktiv registriert und die Körpertemperatur wird gemessen.

Der Pflegeheim St. Lioba in Villingen.
Der Pflegeheim St. Lioba in Villingen. | Bild: Fröhlich, Jens