In einer Villinger Kneipe in der Innenstadt ist es am Fasnetsmontag, 3. März, zu zwei Vorfällen mit K.-o.-Tropfen gekommen, wie Oberbürgermeister Jürgen Roth am Dienstag, 4. März, mitteilte. Bei einer Person sei man sich sicher, dass es K.-o.-Tropfen seien, bei der anderen werde dies stark vermutet.

Mit Spritze injiziert

Das Verstörende: Die Tropfen seien den Opfern nicht etwa ins Getränk geschüttet worden, sondern per Spritze in den Oberarm injiziert. Es sei aber „nichts passiert“, so der OB weiter zu dem Vorfall. Er bat die Narren, vorsichtig zu sein.

Der Polizei sind die Vorfälle in Villingen indes nicht bekannt. „Vermutlich haben die Geschädigten sich damit nicht an die Polizei gewandt“, so Polizeisprecher Daniel Brill.

Zuvor waren bereits Vorfälle in Tennenbronn im Kreis Rottweil bekennt geworden. „Es ist eine Katastrophe“, sagte Tennenbronns Ortsvorsteher Manfred Moosmann am Montag, 3. März. Nach mutmaßlichen Angriffen am Samstag, 1. März, auf drei Personen beim örtlichen Narrendorf ist vielen in der Schwarzwaldgemeinde die Fröhlichkeit verloren gegangen.

Waren Frauen das Ziel?

Stand Montagvormittag, 3. März, sagt Polizeisprecher Daniel Brill, dass „nach wie vor ermittelt“ werde. Treffen die Vermutungen zu, handele es sich „um gefährliche Körperverletzung“, erklärt der Polizist weiter. Die Beamten halten sich ansonsten bedeckt.

Brill: „Wir haben aktuell keine 100-prozentigen Beweise, dass es K.o.-Tropfen gewesen sind.“ Er ergänzt: „Es gibt Stand Montagvormittag auch keine Hinweise auf eine Täterschaft.“

In der Gemeinde Tennenbronn herrscht angesichts der Vorgänge Bestürzung. Bei den drei betroffenen Personen soll es sich laut Ortsvorsteher Moosmann um Frauen handeln. Wer auch immer in Tennenbronn, statt Fasnet zu feiern Frauen außer Gefecht setzen wollte, das ist nun die große Frage.

Polizist Daniel Brill, hier bei einem Einsatz im September 2024.
Polizist Daniel Brill, hier bei einem Einsatz im September 2024. | Bild: Thomas Wuttke

Moosmann offenbart gegenüber dem SÜDKURIER, dass es zu den Angriffen von Fastnachtssamstag eine unliebsame Vorgeschichte gebe. „Beim Jubiläumsfest unserer Narren vor zwei Wochen gab es auch schon den Verdacht, es war auch seinerzeit letztlich aber nicht konkretisierbar“, sagt er weiter.

Weshalb es Warn-Durchsagen gab

Wegen der zurückliegenden Vorfälle vor 14 Tagen habe sich Tennenbronn auch entschlossen, im Narrendorf mit Lautsprecher-Durchsagen vor eventuellen Angriffen mit K.o.-Tropfen zu warnen, schildert Moosmann jetzt weiter.

Hunderte Gäste seien am Samstag vor Ort gewesen, ein Zelt, ein Stand und der Betrieb in der Halle seien laut Moosmann eigentlich bestens bei den Gästen aus der Region angekommen. Das Narrendorf ist mittlerweile wie geplant am Sonntagabend, 2. März, zu Ende gegangen.

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