Stephan Niggemeier ist Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes und schaut genauso ungläubig auf das, was gerade in der Ukraine passiert, wie die meisten anderen auch.
„Momentan ist die Lage ziemlich unübersichtlich“, sagt er am Freitagmoren. Einen Tag nachdem Russland die Ukraine erst durch Luftraketen und später mit Bodentruppen angegriffen hat.
Heute Morgen erhielt er ein Schreiben des Bundesverbandes, darin stand, dass momentan noch nicht absehbar sei, wie die Hilfeleistung aussehen kann. „Aktuell stimmen wir uns auf Kreisebene mit der Landesebene ab und die wiederum mit der Bundesebene“, sagt Niggemeier.
Was sie bislang wissen beim Kreisverband, ist, dass sie tätig werden, „wenn Flüchtlinge unterwegs sind“. Was andere Hilfsleistungen angeht, da ist die Lage noch zu unkonkret. „Man weiß momentan gar nicht, ob man überhaupt noch reinkommt ins Land“, sagt Niggemeier. Und fügt hinzu: „Wir wissen aktuell nicht, wie wir Hilfe leisten können.“
Noch keine Sachspenden
Bernd Sakschewski ist Dienststellenleiter der Malteser im Kreis und verweist gleich an eine Stelle höher. Aktuell werde noch alles in diesem Bereich von der Diözesan-Geschäftsstelle in Freiburg koordiniert.
„Da die genauen Bedürfnisse vor Ort in der Ukraine noch nicht klar sind, laufen die Malteser Hilfslieferungen und Spendenaktionen im Moment ausschließlich über unsere Zentrale in Köln“, sagt Julia Buckenmaier, Pressesprecherin der Geschäftsstelle in Freiburg.
„Wir nehmen deshalb in Villingen und auch an allen anderen Standorten vorerst keine Sachspenden an, sondern rufen zu Geldspenden auf ein zentrales Spendenkonto auf.“ Das sei aktuell die beste Möglichkeit zu helfen, solange noch nicht klar ist, was vor Ort überhaupt benötigt werde.
Landkreis und Stadt im Austausch
Auch im Landratsamt ist man gerade dabei, sich vorzubereiten. „Aufgrund der aktuellen politischen Lage in der Ukraine werden wir unsere Suche nach weiteren Unterkünften intensivieren. In der Tat ist mit Flüchtlingen aus der Ukraine zu rechnen“, so Landrat Sven Hinterseh.
Bei der Stadtverwaltung wird nun erst einmal abgewartet, was der Landkreis entscheidet. „Aktuell sehen wir noch keine Notwendigkeit für einen Krisenstab“, sagt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt. Es werde aber laufen wie bei allen Flüchtlingsbewegungen bisher auch. „Wenn die Zuteilung dann über den Landkreis erfolgt, dann werden wir uns abstimmen“, so Brunner.