Gut drei Millionen Euro brutto sollen im Kreishaushalt 2024 für Straßenbaumaßnahmen fließen. Zumindest hat die Kreisverwaltung diese Summe in den Haushaltsentwurf reingeschrieben. Nun hat der Ausschuss für Umwelt und Technik seine Meinung dazu gesagt, bevor der Kreistag am 18. Dezember darüber entscheidet.
Die zahlreichen Maßnahmen sind bereits zum großen Teil im mehrjährigen Kreisstraßenprogramm 2023 bis 2027 enthalten. Im Jahr 2023 wurden bereits zwei Millionen Euro für Straßenbaumaßnahmen ausgegeben. Nun soll ein weiteres Bündel an Projekten abgearbeitet werden.
In der Debatte regten Cornelia Kunkis und Armin Schott (Grüne) eine Herabstufung von einigen Kreisstraßen zu Gemeindeverbindungsstraßen an. Das würde der Kreiskasse helfen, Geld zu sparen. Man solle untersuchen, wie befahren die Kreisstraßen seien, sagte Kunkis. Landrat Sven Hinterseh gab zu bedenken, dass eine Herabstufung von Kreisstraßen einem kompletten Abbau gleichkomme.
Als Empfehlungsbeschluss an den Kreistag wurden folgende Maßnahmen im Finanzhaushalt 2024 im Umwelt- und Technischen Ausschuss des Kreistags befürwortet.
Fahrbahnerneuerung Ortsdurchfahrt Fischbach-Sinkingen
Mit der Gemeinde Niedereschach wird die Kreisstraße K 5720 Sinkinger Straße auf eine Länge von 900 Metern erneuert. Die Gemeinde renoviert die Wasserleitung. Für die drei Bauabschnitte sind 320.000 Euro veranschlagt, jeweils 100.000 Euro für 2024 und 2025.
Auf Nachfrage erklärte Bernd Göggel, Leiter des Straßenbauamtes, dass die Maßnahmen zwar zusammen hätten ausgeschrieben werden können, allerdings gebe es nur zwei Jahre Preisbindung. „Da ist es so besser.“
Fahrbahnerneuerung Achdorf-Eschach
Auf zirka 2,5 Kilometern soll die K 5742 für 890.000 Euro als Gesamtkosten saniert werden. Im Zuge der Arbeiten müssen die gesamte Straßenentwässerung sowie die Schutzplanken erneuert werden. „Das ist die teuerste Gegend des Landkreises“, kommentierte Landrat Sven Hinterseh. „Der Bus kann nur auf dieser Strecke fahren“, sagte der Blumberger Adolf Baumann (FDP) dazu.
Eine Alternative wäre die Sanierung der Hangrutschung Achdorf-Eschach mit Gesamtkosten von 910.000 Euro. Dazu heißt es in einer Verwaltungsvorlage: „Dringendst muss im Bereich einer vorhandenen Hangrutschung die Böschung saniert werden.“
Aufgrund einer fehlenden Einverständniserklärung eines Anliegers sei nicht absehbar, wann damit definitiv begonnen werden könne. „Sollte sich abzeichnen, dass das anstehende Rechtsverfahren zu lange andauert, ist vorgesehen, die Fahrbahndeckenerneuerung an der K 5742 im Jahr 2024 durchzuführen.“
Fahrbahnerneuerung Ortsdurchfahrt Riedöschingen
300.000 Euro sind für 2024 für einen ersten Teil des Projekt in den Haushalt eingestellt. Am Ende wird das Projekt auf 600.000 Euro veranschlagt.
Fahrbahnerneuerung der Ortsdurchfahrt Dauchingen
Für dieses Vorhaben stehen 200.000 Euro für den Haushaltsentwurf des Jahres 2024.
Fahrbahnerneuerung zur B 523 bei Tuningen
Vom bestehenden Kreisverkehr am Ortsende von Tuningen bis zum Anschluss an die B 523 soll der Belag für 210.000 Euro erneuert werden.
Ausbau Kreisstraße Pfohren-Neudingen und neuer Radweg
20 000 Euro Planungskosten sind vorgesehen für den Ausbau der K 5753 von Pfohren nach Neudingen. Für Planung des Radwegs sind 15.000 Euro vorgesehen.
Fahrbahnerneuerung K 5736 Bubenbach-Mistelbrunn
Für 200.000 Euro will das Landratsamt die ramponierte Strecke sanieren. Die Maßnahme war schon im Kreisstraßenprogramm 2019 vorgesehen – nun soll sie endlich umgesetzt werden.
Straßenausbau zwischen St. Georgen-Brogen und Hardt
380 000 Euro soll die Ertüchtigung der Kreisstraßen K 5724/K5731 im Zuge eines Radwegeneubaus den Kreis kosten. Edgar Schurr (SPD) nannte die Maßnahme „begründet“. Auf Nachfrage erklärte Dezernentin Silke Lanninger, dass die Straße dann trotzdem „voll befahrbar“ sein müsse.
Auch der Kreis Rottweil beteiligt sich an den voraussichtlichen Gesamtbaukosten von 3,84 Millionen Euro, für die es Zuschüsse in Höhe von voraussichtlich zwei Millionen Euro geben wird.
Für den Neubau des Radwegs sind 440.000 Euro für Planung und Baukosten im Haushalt 2024 eingestellt. Die Maßnahme, an der sich der Kreis Rottweil beteiligt, soll ungefähr 4,7 Millionen Euro kosten. Es gibt voraussichtlich Zuschüsse in Höhe von 4,4 Millionen Euro.
Rückbau Knotenpunkt B 27 Ortsdurchfahrt Behla
Mit 130.000 Euro tritt der Kreis in Vorleistung für dieses Rückbauprojekt. Die Kosten sollen vom Land erstattet werden.
Radwegeunterführung Bad Dürrheim
Die Radwegunterführung an der K 5705 ist laut Landratsamt in einem sehr schlechten baulichen Zustand und muss zeitnah erneuert werden. Dafür gibt es 30.000 Euro Planungsrate im Haushalt 2024.
Stützwand Öfingen
Die Stützwand und das Geländer am Ortsausgang Öfingen Richtung Talheim müssen zeitnah erneuert werden.Eine Planungsrate in Höhe von 30.000 Euro soll dieses Vorhaben an der K 5705 anschieben.
Sanierung der Rutschung zwischen Blumberg und Achdorf
60.000 Euro stehen als Ansatz für 2024 zur Tragwerksplanung im Haushaltsentwurf. Die Maßnahme im Zuge der K 5747 ist kalkuliert auf 536.000 Euro.
Sanierung der Hangrutschung Aselfingen:
40.000 Euro sind als Rate für 2024 im Etat eingestellt. Insgesamt kostet die Hangsicherung an der K 5743 rund 150 000 Euro.
Radweg von Dauchingen nach Deißlingen:
Für das Vorhaben an der Kreisstraße K 5706 sollen 15 000 Euro für eine Planung als Voraussetzung für einen Förderantrag eingestellt werden.
Amphibienschutzmaßnahmen bei Rietheim/Villingen:
In den Haushalt 2024 sollen 50.000 Euro Planungskosten für die Amphibienschutzmaßnahmen an der K 5714 eingestellt werden. Gesamtkosten von 940.000 Euro sind prognostiziert.
Die CDU, so Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth, sei grundsätzlich für Amphibienschutz. Er wolle aber wissen, wieviel Kröten in dem „Hotspot“ gesichert werden könnten und fragte, ob man statt zehn nur fünf Tunnel machen könne.
Armin Schott (Grüne) erklärte: „Das ist die wichtigste Maßnahme im Kreisgebiet. „ Man habe die Tunnel schon von zwölf auf zehn reduziert. „Wenn wir das bauen, werden die Tiere das auch nutzen“, ist Landrat Sven Hinterseh überzeugt.
Die CDU wollte dann über die Maßnahme noch nicht abstimmen, sondern sich erst intern beraten.