Ohne Fasnet geht es in Bräunlingen nicht: Zwar läuft es in der Zähringerstadt dieses Jahr wie überall. Nämlich nahezu ohne Fasnet zum Mitmachen. Doch digital soll es einen Ersatz geben, nicht nur bei den Bräunlinger Narren, sondern auch mit dem närrischen Video-Wettbewerb des SÜDKURIER. Die Narrenzunft Eintracht hat für ihr Wettbewerbsvideo ihre wichtigsten Fastnachtsfiguren vor die Kamera gebracht, bringt sich damit für die attraktiven Gewinne ins Spiel.

Alle Narrenvereinigungen können mitmachen

Zur Teilnahme am närrischen Videowettbewerb des SÜDKURIER sind alle Narrenvereinigungen im Schwarzwald und auf der Baar aufgerufen. Doch vermutlich nicht jeder schlägt wie die Bräunlinger zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn in den Wettbewerb gehen sie mit einer eigens produzierten Werbung für den digitalen Zunftball.

„Mit der Kiste vor der Kiste“: So könnte der Slogan für den virtuellen für den Bräunlinger Narrenball in diesem Jahr lauten. Zu sehen ist ein Werk, gespickt mit den digital eingespielten Beiträgen der bekannten Zunftballakteure. Das ganze gibt es als Livestream vor der heimischen TV- oder Computer-“Kischtä“ zu sehen.

Ein „Fresspaket“ mit regionalem Inhalt

Um am Samstag, 19. Februar, die Narrengemeinschaft zumindest in Stimmung und Gedanken noch enger zusammen zu bringen, kommt die zweite „Kischtä“ ins Spiel: ein „Fresspaket“ mit regionalen Produkten, bestückt mit Backwaren, Wurst, Bier und Schnaps und im Zunftshop online bestellbar. „Wir wollten etwas für die Bevölkerung machen, aber auch für unsere Kasse“, erzählt Zunftball-Organisator und -Regisseur Simon Rütschle über die Initiative. Zumal der Zunftballfilm ja kostenlos angeboten wird.

Volle Verausgabung. Die Hansel beim Videodreh (von links) Hannes Wehinger, Thomas Bertsche, Andreas Koball, Philipp Schaupp.
Volle Verausgabung. Die Hansel beim Videodreh (von links) Hannes Wehinger, Thomas Bertsche, Andreas Koball, Philipp Schaupp. | Bild: Narrenzunft Bräunlingen

Den Videodreh organisiert und bewerkstelligt haben Nadine Limberger und Leonie Dieterle. Mit Timing und Fachwissen. An einem Samstag um den Jahreswechsel herum hatten die beiden die beteiligten Gruppen ins Zunfthaus zu den Videoaufnahmen bestellt.

Sechs Stunden Konzentration mit Spaß

Und dann ging es los: Nach Zeitplan getaktet und mit strengem Abstand spielten acht Gruppen ihre Beiträge ein. Rund sechs Stunden konzentrierte Arbeit mit Spaß, um 16 Uhr war alles im Kasten. Punktlandung.

Wem wohl diese Beine gehören? Nadine Limberger filmt einen Beitrag für das Zunftball-Video.
Wem wohl diese Beine gehören? Nadine Limberger filmt einen Beitrag für das Zunftball-Video. | Bild: Narrenzunft Bräunlingen

Da machten die Stadtmusiker, wegen der Zehn-Personen-Regel geteilt in Jungen und Mädchen, den Anfang, es folgten bis zur Mittagspause Stadtwehr und Hansel & Stadtbock. Am Nachmittag spielten Blumennarren, Narrenrat, Urhexen und Trommler ihre Beiträge ein.

„Der Dreh hat allen Riesenspaß gemacht“, erinnert sich die angehende Lehrerin Leonie Dieterle. „Die waren richtig heiß, mal wieder ins Häs zu schlüpfen.“ Kein Wunder, waren die Stunden im Zunfthaus doch die mutmaßlich einzige Fasnet-Live-Gelegenheit.

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Für den Videoschnitt war dann Nadine Limberger alleine zuständig. Für sie, die in der Werbebranche arbeitet, war es zwar berufsbedingt Routine, aber dennoch etwas Besonderes. Ganz viel Sorgfalt verband das Team auch mit der musikalischen Untermalung des Kurzstreifens. Für die Titelmelodie hatte man eine ausgebildete Sopranistin zur Hand: die Bräunlingerin Larissa Botos.

Die Zunftmusik darf im Wettbewerbsbeitrag der Narrenzunft Eintracht Bräunlingen nicht fehlen (von links): Siegbert Wernet, Matthias ...
Die Zunftmusik darf im Wettbewerbsbeitrag der Narrenzunft Eintracht Bräunlingen nicht fehlen (von links): Siegbert Wernet, Matthias Vogt, Tobias Heine, Sven Azevedo | Bild: Narrenzunft Bräunlingen

Geduld üben müssen die Narren indes, wenn sie den Zunftball-Film sehen wollen. Am Samstag, 19. Januar, exakt 19.33 Uhr, geht der virtuelle Vorhang auf und der Streifen freigegeben wird. Dann heißt es: „Zunftball 2022 – Us dä Kischtä“.

Ein Stapel Urhexen guckt aus der „Kischtä“: Herbert Heini, Ulrich Laufer, Martin Reichmann, Joachim Kunz, und Matthias Schmid.
Ein Stapel Urhexen guckt aus der „Kischtä“: Herbert Heini, Ulrich Laufer, Martin Reichmann, Joachim Kunz, und Matthias Schmid. | Bild: Narrenzunft Bräunlingen

Was die Online-Beiträge der Bräunlinger Fasnet anlangt, sieht Simon Rütschle zwar eine sehr gelungene Ausnahme von der Regel, aber das Original, das quasi analoge Feiern dicht an dicht, ist ihm dann vielfach lieber. Zumal die Videoproduktion des Zunftballs mindestens so aufwendig ist wie der Zunftball in der Festhalle.