Ernährung und damit auch das Backen und Kochen sind bereits im Grundschulunterricht ein wichtiger Bestandteil. Da macht die Grundschule Kirchen-Hausen mit ihrer Rektorin Simone Rudolf keine Ausnahme. Selbst auf dem Land wie Kirchen-Hausen muss immer mehr festgestellt werden, wie viele Kinder nicht mehr wissen, wie man frische und gesunde Nahrung zubereitet.

Wie es anders gehen kann, das zeigt sich an der Einrichtung des kleinen Schulgartens, vorwiegend in Hochbeeten. Oder Lehrer und Schüler kaufen Gemüse und Obst ein und bereiten das dann zu. Dazu gehört normalerweise aber auch eine entsprechend ausgestattete Küche. Doch gerade in Kirchen-Hausen ist das Fehlanzeige. Die Möglichkeiten der Schule, Lebensmittel zuzubereiten, sind mehr als bescheiden.

So funktioniert der Schulwettbewerb

Schüler backen gerne

Beim Besuch wurden gerade Ruggele gebacken, Frischkäse-Hörnchen, je nach Belieben der Schüler, süß oder deftig. Den Teig hatten sie schon einen Tag vorher zubereitet. Der stand über Nacht irgendwo im Keller in einem Kühlschrank. Simone Rudolf erklärt den Schülern, wie man die Ruggele herstellt – entweder mit Tomatensoße und Parmesan oder Zucker und gemahlenen Haselnüssen.

In einer Schulküche kann man das Gebäck gleich in den Ofen schieben oder Gemüse im Topf auf den Herd stellen. Ebenfalls im Keller steht ein alter Backofen. Herdplatten, wie aus jeder Küche bekannt, gibt es dagegen nicht, hierfür stehen zwei alte Kochplatten zur Verfügung. Auch zur weiteren Zubereitung der Ruggele müssen die Schüler in den Keller.

Eine richtige Küche fehlt

Der Wunsch der Schulleiterin, ihres Teams und auch der Schüler ist daher ganz einfach eine Küchenzeile. Um diese anschaffen oder zumindest teilweise finanzieren zu können, hat sich die Grundschule beim Schulwettbewerb unter dem Projekttitel „Schulküche“ beworben. Laut Kostenvoranschlag wird sich das Projekt auf rund 10.000 Euro belaufen: für eine kleine Küchenzeile, zwei Herde und eine Dunstabzugshaube, Schränke und eine Spüle.

Vor einigen Jahrzehnten war noch eine Schulküche vorhanden, wurde aber von Simone Rudolfs Vorvorgänger nach Geisingen abgegeben. Wobei die Geräte von damals heute nicht mehr verwendbar wären. In einem benachbarten Raum der künftigen Küche sind alle Anschlüsse vorhanden, sodass die Schule mit den geschätzten 10.000 Euro gut hinkäme, sagt die Schulleiterin. Vielleicht gibt es noch weitere Sponsoren, möglich ist auch noch eine Aktion der Schule, um die Kosten zu minimieren. Wunsch der Schule sei keine Luxusküche, sondern eher klein und fein, sagt Simone Rudolf.