Die Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättenwesen in Villingen wird von allen Fraktionen im Kreistag geschätzt. Das Internat der Schule ist eine Einrichtung, die von Schülern anderer Bildungseinrichtungen ebenso genutzt wird: Dies wurde deutlich, als es jetzt um die Erweiterung dieses Schulteils ging.
Nun sind aber die Schülerzahlen in einer Art und Weise gewachsen, die nicht vorhersehbar waren. Die Schule habe auch zusätzlichen Raumbedarf. Darum ging es jetzt in einer Sitzung des Ausschusses für Bildung und Soziales. Klar ist: Es muss gebaut werden. Die Frage ist nur, wie.
Kreisräte diskutieren über vier Varianten
Vier Varianten stellte Architekt Marc Prettner den Kreisräten vor, die sich letztlich einig sind, dass etwas geschehen muss. Stefan Löffler, Leiter des Schulverwaltungsamtes, berichtete zuvor, dass es nunmehr 1664 Schüler sind, die die Hotelfachschule, eine von vier Einrichtungen dieser Art in Baden-Württemberg, besuchen. Vor drei Jahren waren es noch 1300 Schüler. „Und wir rechnen mit weiteren 200 nach den Schulferien“, so Löffler.
Im Moment gibt es nur Mehrbett-Zimmer
Mehr als 70 Prozent nutzen das Internat. Aber bei 177 Zimmern könnten momentan jedoch nur Drei-Bett- oder Vier-Bett-Zimmer angeboten werden. „Das ist nicht mehr zeitgemäß und im Hinblick zu den vergleichbaren Internaten wenig konkurrenzfähig“, heißt es in einer Sitzungsvorlage.
Im Oktober 2024 hatten sich die Kreisräte für einen Standort entlang der Saarlandstraße ausgesprochen. Die Kostenprognose für den Internatsneubau mit 48 Zimmern ist konstant bei acht Millionen Euro geblieben, eine Tatsache, die Markus Keller (CDU) anschließend lobend hervorhob.
Das Internet ist eine kostendeckende Einrichtung
Allerdings sei das Internat, so Finanzdezernent Boris Schmid, eine kostenrechnende Einrichtung. Die Investition kann über die Jahre mit den Internatsgebühren und Verzinsung refinanziert werden. Für den Schulhausneubau, der je nach Variante 5 bis 6,61 Millionen Euro kosten wird, rechne die Verwaltung mit „einem sehr hohen Landeszuschuss“.
Kreis könne glücklich sein, eine solche Schule zu haben
Stefan Löffler sagte auf Nachfrage, dieser könne bis zu 70 Prozent betragen, unter anderem deswegen, weil 50 Prozent der Schüler keinen deutschen Pass haben. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir eine solche Einrichtung haben“, sagte Walter Klumpp (Freie Wähler), der die Frage stellte, ob in Zukunft der Platzbedarf vielleicht noch steigen werde. Das habe man am Postgebäude gesehen, das der Kreis gekauft und das Jugendamt dort untergebracht hatte.

Während die CDU-Fraktion wie Architekt Marc Plessner die Variante drei favorisierte, mit Kosten von brutto 6,3 Millionen Euro, plädierten die Freien Wähler für Variante 4 mit Kosten von fünf Millionen Euro brutto.
„Wir finden die Einrichtung auch toll“, sagte Sebastian van Ryst (AfD). Aber man wisse nicht, wie die Entwicklung weitergeht und wolle sparen. Deswegen wolle man Variante 1, die günstigste Möglichkeit umsetzen. Diese allerdings, so Architekt Prettner, schaffe nur Klassenzimmer und keine Aufenthaltsqualität. Ein Neubau dieser Art würde 5,63 Millionen Euro kosten.
Eine Vorhersage ist schwierig
Eine Prognose, wie es in den nächsten zehn Jahren weitergehe, könne die Verwaltung nicht abgeben, sagte Löffler auf Anfrage von Cornelia Kunkis (Grüne). „Ich versuche, ordentlich zu den Schülern zu sein und sie gut zu unterrichten“, erklärte Schulleiter Robert Fechteler, der gefragt wurde, was er tue, um die Attraktivität der Schule zu halten.
Im Gastro-Bereich werden bessere Löhne bezahlt
Außerdem würden inzwischen bessere Löhne im gastronomischen Bereich bezahlt und es sei damit zu rechnen, dass die Umsatzsteuer dort demnächst zurückgehe. „Sparen ist gut, aber nicht an jeder Stelle“, sagte Anton Knapp (SPD). Man müsse sich zudem fragen, ob in zehn Jahren nicht Einbettzimmer Standard würden.
„Die Landesberufsschule hat national und international einen hervorragenden Ruf“, erklärte Michael Steiger (FDP), der von einer Hall of Fame in Bezug auf dort ausgebildete Spitzenköche sprach und für Variante 3 plädierte.