Fünf Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind Millionen Ukrainer auf der Flucht. Rund 1000 sind im Schwarzwald-Baar-Kreis bereits registriert. Man gehe davon aus, dass sich mittlerweile aber bereits etwa 1500 Menschen aus der Ukraine im Kreis befinden, sagt Heike Frank, Sprecherin des Landratsamtes.

Impfquote liegt unter EU-Ländern

Die Menschen kommen in einen Landkreis mit hoher Corona-Inzidenz: Am Montagabend, 28. März, meldete das Landesgesundheitsamt eine Inzidenz von 2000,7. Wie werden die hier Ankommenden in den Unterkünften vor dem Coronavirus geschützt und wie sieht es mit der Impfquote in der Ukraine aus?

Im leer stehenden Heilig Geist Spital in den Villinger Erbsenlachen sollen 400 Menschen aus der Ukraine untergebracht werden.
Im leer stehenden Heilig Geist Spital in den Villinger Erbsenlachen sollen 400 Menschen aus der Ukraine untergebracht werden. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Die Impflücke der Menschen ist mutmaßlich groß: „Nach unserer Kenntnis liegt die Impfquote in der Ukraine bei zirka 35 Prozent“, sagt Heike Frank. Damit liegt die Ukraine deutlich unter der Quote der EU-Länder: Nach Angaben der Europäischen Kommission, waren Anfang Februar 81,4 Prozent der Erwachsenen in der EU vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

415 Plätze im Heilig-Geist-Spital

Aktuell werde der Impfstatus der hier ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine nicht erhoben, so Frank weiter. Momentan werden größere Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. So soll beispielsweise das seit Jahren leer stehende Heilig-Geist-Spital in Villingen 415 Menschen ein Dach über dem Kopf bieten. Sobald die Unterkünfte belegt seien, werde dort voraussichtlich ein mobiles Impfteam eingesetzt.

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Die Impfstützpunkte des Schwarzwald-Baar-Kreises sind nur noch bis Donnerstag, 31. März, geöffnet. Danach sind Coronaschutzimpfungen bei den niedergelassenen Ärzten möglich. Hier stellt der Kreis den Menschen Infomaterial zur Verfügung: „In unserer zentralen Aufnahmestelle erhalten die Geflüchteten aus der Ukraine Flyer und Aufklärungsbögen in ukrainischer Sprache zum Thema Coronaschutzimpfung“, sagt Heike Frank.