Am Schwarzwald-Baar-Klinikum wird das Leistungsspektrum in den Bereichen Unfallchirurgie und Kinderorthopädie erweitert. In einem Pressegespräch erläuterten die zuständigen Mediziner, was das für die Klinik und die Patienten bedeutet.
Bereits heute bietet das Schwarzwald-Baar-Klinik als zertifiziertes, überregionales Traumazentrum hohe Versorgungsstandards im unfallchirurgischen und orthopädischen Bereich an.
„Nun ist es uns gelungen, zwei Leistungsergänzungen im Bereich Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie im Bereich Kinderorthopädie anbieten zu können“, sagte Klinik-Geschäftsführer Matthias Geiser.
Wie Jörg Bayer, Leiter der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, erläutert, konnten bislang Patienten mit Kiefer- und Mittelgesichtsverletzungen im Rahmen der Basis- und Akutversorgung am Schwarzwald-Baar-Klinikum versorgt werden. „Für die Weiterbehandlung mussten die Patienten dann in Kliniken nach Freiburg oder Tübingen“, so Bayer.
Patienten können vor Ort bleiben
Dies fällt künftig weg. Künftig können Patienten mit unfallbedingten Gesichts- und Kieferverletzungen inklusive Frakturen der Augenhöhle weiterbehandelt werden. Das gilt ebenso für meist junge Patienten, die aufgrund von Fehlbissen und Kieferfehlstellungen eine operative Korrektur der betreffenden Gesichtspartie benötigen.
Für den gesamten Bereich ist Steffen Schwarz verantwortlich. Er ist Leitender Arzt der Sektion Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie. Wie kommt der Mediziner an die Patienten? „Wir bekommen unsere Patienten über Zuweisung von Kieferorthopäden aus der Region“, wie Schwarz erläutert.
Social Media verunsichert junge Leute
Gerade im Bereich der Fehlbisse seien Patienten oft stigmatisiert. Es gebe zwar heutzutage nicht unbedingt mehr Kinder und Jugendliche mit Kieferfehlstellungen. Junge Menschen würden heute aber durch soziale Medien und Beauty-Filtern von gewissen Schönheitsidealen beeinflusst. „So werden Fehlbisse und Fehlstellungen stärker wahrgenommen und der Wunsch nach einer Korrektur kommt häufiger vor“, sagt Schwarz.

Die Behandlung wird mit 3D-Technik geplant, um sichere, funktionelle und ästhetische Ergebnisse umzusetzen. „Das ist heute internationaler Standard und da sind wir am Schwarzwald-Baar-Klinikum nun ganz vorne mit dabei“, unterstreicht Steffen Schwarz.
Wie Kindern jetzt geholfen werden kann
Der zweite Bereich, in dem das Leistungsspektrum erweitert wurde, ist die Kinderorthopädie. Hier können Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates bei Kindern und Jugendlichen konservativ und operativ ebenso behandelt werden wie Knochenbrüche.
Konkret beschreibt Fachärztin Ina Fichtel das Behandlungsspektrum. „Wir fördern das gerade Wachstum unter Berücksichtigung biologischer Besonderheiten“, beschreibt Fichtel.
So bereitet sich das Klinikum vor
Damit das erweiterte Leistungsspektrum jetzt an den Start gehen kann, waren intensive Vorbereitungsmaßnahmen notwendig.
So mussten etwa für die Gesichts- und Kieferchirurgie spezielle medizinische Apparate, dazugehörige Software und chirurgische Instrumente beschafft werden. In der Kinderorthopädie mussten Mitarbeiter beispielsweise für das Anlegen spezieller Gipse geschult und qualifiziert werden.

„Bei einem Klumpfuß bei Kleinkindern wird der Fuß nach einer speziellen Methode gegipst“, erklärt Ina Fichtel. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen werden die Fehlstellungen des Fußes mit verschiedenen Gipsen korrigiert.
„Mit dem neuen Angebot“, sagt der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Jörg Bayer, „konnten wir eine Versorgungslücke zwischen Freiburg und Tübingen schließen.“