Jetzt sind selbst die Fachleute ratlos. Obgleich diese Woche an zwei Tagen ein Messzug zwischen Hausach und St. Georgen pendelte, konnten die Experten der Ursache für die hohe Abnutzung an den Rädern nicht auf die Spur kommen. Sie sei unverändert zu groß, räumt ein Bahnsprecher auf Anfrage ein.

Weiter stellt er fest: „Die aktuellen Testfahrten auf der Schwarzwaldbahn haben noch keine belastbaren Ergebnisse ergeben.“ Das Expertenteam der Bahn bereite weitere Messfahrten vor, auch gingen Untersuchungen an Fahrzeugen und Strecke unvermindert mit Hochdruck weiter.

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Solange die erhöhte Abnutzung an den Rädern bestehe, könne die Deutsche Bahn Regio die Doppelstockwagen im Abschnitt Hausach und St. Georgen nicht einsetzen. „Bis auf Weiteres fahren für die Fahrgäste dort Busse.“

Fakt ist derzeit eigentlich nur, dass bei der Erneuerung der kurvenreichen und über die Region hinaus bekannten Strecke im Jahr 2021 irgendetwas schief gegangen sein muss, weil seitdem die Räder der Doppelstockwagen übermäßig abgenutzt werden. Nur was?

Die Bahn versuchte seitdem einiges: Sie schickte die Fahrzeuge in kürzeren Abständen in die Werkstätte, schmierte die Schienen zur Verminderung der Reibung mit den Rädern und reduzierte zudem die Geschwindigkeiten der Züge. Doch der der Abrieb blieb hoch.

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Festgestellt werden konnte immerhin, dass die Ursache für die Abnutzung nicht bei den Zügen lag. Daher kamen ins Visier der Experten die Gleise, wurden sie möglicherweise zu eng gesetzt?

Nun hat die Bahn in den engen Kurven auf einem Gleis die Schienenköpfe abschleifen lassen. Ob diese Maßnahme zum Erfolg führt, wurde jetzt gemessen. Dazu nutzte die Bahn einen nur mit einem Expertenteam besetzten Zug mit Doppelstockwagen, der 18 Mal bergauf und bergab fuhr und an beiden Tagen insgesamt 22 Stunden unterwegs war. Am Abend wurde der Zug jeweils in die Bahnwerkstatt bei Freiburg gebracht und Mitarbeiter untersuchen die Räder. Ohne aber eine Ursache zu finden.

Nur wenige durchgängige Züge

Das ist für die Bahnkunden gerade in Zeiten des Neun-Euro-Tickets ärgerlich. Die Fahrtzeit erhöht sich beispielsweise von Offenburg nach Villingen um rund 45 Minuten, da in Busse umgestiegen werden muss. Nur die für Pendler und Schüler wichtigen Verbindungen von Konstanz (ab 4.51 Uhr) nach Offenburg (an 7.21 Uhr) und von Offenburg (ab 5.23 Uhr) nach Konstanz (an 8.10 Uhr) bietet die DB Regio weiter durchgängig mit Regionalexpress-Zügen an, teilt der Sprecher mit.

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Außerdem fahre zur Entlastung der Schwarzwaldbahn während des Aktionszeitraums des Neun-Euro-Ticket die SBB Deutschland an Wochenenden zwei zusätzliche direkte Verbindungen.