Plötzlich ist es wieder leise. Im Frühjahr und Sommer 2023 ächzte die Region unter Trockenheit und einer lärmenden Schwarzwaldbahn. Die Doppelstockzüge produzierten kreischende Fahrgeräusche, die vor allem in den Abendstunden die Anwohner nervten.

Die Ursachenforschung zog sich hin. Der erste Verdacht fiel auf die Sanierung der Schienen zwischen Triberg und Villingen. Allerdings trat das unangenehme Geräusch auch in Fahrtrichtung Konstanz auf – beispielsweise in Brigachtal und Donaueschingen. Bei Messungen der Redaktion im Juni 2023 schnellte die Anzeige auf bis zu 99 Dezibel. Das ist Discolautstärke und dicht unterhalb der Schmerzgrenze.

So laut ist die Schwarzwaldbahn im Juni 2023 Video: Andreas Block

So laut sind die Züge jetzt noch

Über den Winter 2024 verschwand das Phänomen dann. Die Bahn war im Sommer 2023 zu der Erkenntnis gekommen, dass es an den Radsätzen liege. Und diese sollten ausgetauscht werden. Eisenbahnfans und SÜDKURIER-Leser äußerten den gleichen Verdacht. Ist das Problem damit womöglich gelöst?

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Bei einer Messung am Donnerstagmorgen, 23. Mai, erreicht der Zug einen Spitzenpegel von nur noch 83 Dezibel. Und der Klang der Fahrgeräusche ist spürbar angenehmer. Für das menschliche Ohr klingen die Doppelstockzüge damit mehr als halb so leise.

Das sagt die Bahn

„Auch für uns ist die Geräuschentwicklung mittlerweile unauffällig“, teilt eine Pressesprecherin der Bahn in Stuttgart auf Anfrage mit. Die Radsätze seien in den vergangenen Monaten jedenfalls alle entweder getauscht oder bearbeitet worden. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass mit steigenden Temperaturen die Radsätze wieder mehr verschleißen.

„Deshalb setzen wir weiter auf eine erhöhte Kontrolle, den Austausch der Radsätze und arbeiten auch weiter intensiv an der Ursachenforschung„, schreibt die Bahn. „Wichtig ist, wie wir langfristig einer unsymmetrischen Abnutzung der Radsätze vorbeugen können.“

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Besonders in den Blick nehme das Unternehmen dabei unter anderem die Bergstrecke der Schwarzwaldbahn zwischen Hornberg und St. Georgen.

Neue Zugausfälle auf der Schwarzwaldbahn

Im übertragenen Sinn kehrt auf der Strecke aber trotzdem keine Ruhe ein. Ab Samstag, 1. Juni, bis einschließlich Samstag, 13. Juli, kommt es zu Zugausfällen. Das kündigt die DB Regio an. Die meisten Regionalexpress-Züge der Linie RE 2 fallen in dieser Zeit zwischen Triberg und Villingen aus. Ersatzweise fahren Busse. Zudem sind die Züge der Linie RE 55 im Schülerverkehr zwischen Triberg und Villingen mit Zugausfällen und Ersatzverkehr mit Bussen betroffen.

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Die Reisezeit in diesem Abschnitt erhöht sich um etwa eine Stunde. Wer vom Abschnitt Engen bis Konstanz aus nach Karlsruhe will, ist deshalb besser beraten, mit der Gäubahn über Stuttgart zu fahren. Die ist ab 18. Mai zwar auch gesperrt, soll zum 1. Juni aber freigegeben werden.