Das letzte Training. Am Samstag, 9. September, wird es ernst. So ernst wie ein Steckenpferde-Poloturnier eben sein kann. Die Spieler geben schon einmal einen Vorgeschmack. Die Schläge sind sicherer, das Galoppieren spritziger und auch der Schiri – auch bekannt als OB Erik Pauly – ist schon auf seinem Steckenzebra im Einsatz.

Höchstleistung heißt es: Nicht nur auf dem Rasen, sondern auch verbal. Ein Spruch folgt dem nächsten, es wird viel gelacht und immer kreativere Ideen entstehen.

Ein Steckenpferd wiehert. Es wird gesungen „Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht“ und ein Spieler will ausgewechselt werden. Nicht weil er nicht mehr kann. Sein Steckenpferd möchte sich ausruhen.

Ja, die Steckenpferde, das ist eine besondere Liebe.

Gregor Lange und seine Barbie

Bild 1: Steckenpferde-Poloturnier: Das wird eine Veranstaltung mit jeder Menge Spaß
Bild: Jakober, Stephanie

Ein besonderes hübsches Steckenpferd hat Gregor Lange aus dem Team „Donauwashington Caballeros“. Rosa mit silbernem Einhorn. „Das ist Barbie“, stellt Lange seine Stecken-Einhorn-Gefährtin vor. Aus der eigenen Zucht? „Nein, Barbie ist ein Leasing-Pferd.“ Sachen gibt es. Wer verleiht denn Steckenpferde oder gar Stecken-Einhörner? Lange hatte Glück: Eine der Töchter von Team-Chef Jens Reinbolz war so großzügig und hat Barbie für das Turnier zur Verfügung gestellt.

Kai Sauser und seine Chara

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Bild: Jakober, Stephanie

Selbes Team, anderer Spieler: Kai Sauser ist auf Chara unterwegs. „Unser schwarzer Hund heißt Chara und ist sehr flott und agil“, lautet die Erklärung für den Namen. Das Steckenpferd habe die gleichen Eigenschaften.

Sieht jetzt aber nicht gekauft aus. „Das ist selbst gebastelt“, erklärt Sauser. Wie? Er hat sein Steckenpferd selbst gebastelt? Nicht so ganz. „Basteln ist nicht so ganz meines“, gibt der Spieler der „Donauwashington Caballeros“ zu. Teamkollege Seppi – auch bekannt als Sebastian Schnitzer – war eh schon am Basteln.

Jens Reinbolz und sein Joda

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Bild: Jakober, Stephanie

Und der Teamchef der „Donauwashington Caballeros“? Jens Reinbolz ist auf seinem grünen Steckenpferd unterwegs, das auf den Namen Joda hört. Noch Fragen? Da ist wohl jemand Starwars-Fan. „Ich habe noch ein Zweitpferd, Chubaka. Sehr aufbrausend, aber auch sehr sensibel.“ Alles klar.

In einem packenden Bieterverfahren hat Reinbolz seine zwei Pferde ersteigert. „Aber am Ende zahlt sich Beharrlichkeit und Ausdauer – wie im Spiel eben auch“, sagt Reinbolz, grinst und fügt hinzu: „Okay, spielerisches Können braucht es auch und eine Portion Wahnsinn gehört auch dazu.“

Marcus Milbradt und Amadeus

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Bild: Jakober, Stephanie

Als Teamchef braucht man scheinbar zwei Pferde. Marcus Milbradt ist Teamchef der „Los caballeros brillantes en sus corceles de fuego“ (die glitzernden Ritter auf ihren feurigen Rössern) und hat selbstverständlich nicht nur ein Steckenpferd im Stall stehen. Heute ist er aber auf Amadeus unterwegs. Sabrina hat Pause. Amadeus und Sabrina? Definitiv kein Starwars-Fan. „Hallo, ich habe zwei Töchter“, erklärt Milbradt sein Expertenwissen zu Bibi und Tina.

Sabrina und Amadeus sind übrigens aus eigner Zucht. Mit viel Einsatz hat der Teamchef dafür gesorgt, dass sie in voller Pracht auf dem Poloplatz zu bewundern sein. Übersetzt heißt das: In stundenlanger Arbeit hat er alte Socken ausgestopft und herausgekommen sind Amadeus und Sabrina.

Björn Anderson und Maharadscha

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Bild: Jakober, Stephanie

Björn Anderson (rechts) gehört zusammen mit Christian Merz zum Team „Fürstenberg Polo Club“. Anderson lässt sein Pferd wiehern. Drückt er auf das andere Ohr ertönt ein Hufschlag. Sachen gibt es. „Es gibt eben Profis und Amateure“, sagt Anderson selbstbewusst. Sogar eine Stoffkarotte gibt es, damit seine Steckenpferde sich stärken können.

„Das ist Maharadscha. Ich habe aber auch noch ein weißes Pferd, das Sabrina heißt“, offenbart er. Aha, noch ein Fan von Bibi und Tina.

Erik Pauly und sein monochromer Freund

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Bild: Jakober, Stephanie

Der Einzige, der kein Steckenpferd hat, ist Erik Pauly. Aber der Donaueschinger OB hat ja auch eine besondere Rolle bei diesem Turnier. Er ist Schiedsrichter und soll für Recht und Ordnung auf dem Platz sorgen – oder es zumindest probieren. Dafür ist er mit seinem Steckenzebra unterwegs.

„Das ist mein monochromer Freund“, sagt Erik Pauly und muss ein bisschen galoppieren, weil das Zebra nicht stillstehen will. Monochroner Freund? Aha, der OB hat etwas viel Madagaskar geschaut. Dort nennen die Pinguine die Zebra so, weil sie eben beide monochrom – also schwarz-weiss – sind.

Markus Kuttruff und Takota

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Bild: Jakober, Stephanie

Wie heißt das Steckenpferd Markus Kuttruff (Los caballeros)? Eigentlich hört es auf den Namen „Bella von der Feenwiese“, doch auf dem Turnierplatz wird es Takota gerufen. Was ist da passiert? Tochter Greta – eigentliche Eigentümerin des Steckenpferdes – hat es getauft. Seither hört es auf den Namen „Bella von der Feenwiese“.

„Takota hört sich aber wilder an“, erklärt Kuttruff. Genau so wie das Pferd des Schwagers, das den gleichen Namen trägt. Was Greta und „Bella von der Feenwiese“ von der Umtaufaktion halten, ist bislang nicht bekannt.

Markus Knöpfle und Jimmy

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Bild: Jakober, Stephanie

Noch ein Markus. Wenn bei Steckenpferden eindeutig ein Trend zu Namen aus Bibi und Tina zu erkennen ist, scheinen Spieler gerne Markus oder Marcus zu heißen. Der dritte im Bunde ist Markus Knöpfle (das Team mit dem langen spanischen Namen). Doch es geht ja ums Pferd.

„Das ist Jimmy“, sagt Knöpfle. Die besondere Geschichte zum Steckenpferdenamen? „Es hieß, wir sollen einen typischen Pferdenamen nehmen.“ Da ist eben Jimmy herausgekommen. Dafür hat Jimmy seine Mähne mit einem schicken und vor allem pinken Haargummi gebändigt. Der eigene? Nein, der stammt vom Teamkollegen Wolfgang Hansel – also eigentlich von dessen Tochter.

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Lust bekommen, dabei zu sein?

Das Steckenpferde-Poloturnier findet am 9. September im Schlosspark in Donaueschingen statt. Um 12 Uhr spielt das „CHI Connects Team“ gegen die „Donauwahington Caballeros“ und um 13.15 Uhr die „Los caballeros brillantes en sus croceles de fuego“ gegen das „Fürstenberg Polo Team“. Das Finale ist um 14.15 Uhr. Übrigens wird es dann auch Steckenpferde-Spielerinnen zu geben. Diese trainieren aber momentan noch im Geheimen.

Zuschauer müssen keinen Eintritt bezahlen, sondern Einlass gibt es auf Spendenbasis – jeder gibt so viel, wie er kann. Das Gleiche gilt auch für die Getränke. Alles soll der Sternschnuppenbande in Villingen-Schwenningen zugutekommen. Diese Einrichtung ist speziell auf schwerst-mehrfachbehinderte und körperbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausgerichtet. Gäste können gerne auch ein Picknick mitbringen.