Die bisherigen Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis 286 Schwarzwald-Baar sind auch die neuen: Thorsten Frei (CDU) und Derya Türk-Nachbaur (SPD) werden wieder den Wahlkreis in Berlin vertreten.
Am Wahlabend gegen 22.30 Uhr lag das vorläufige amtliche Endergebnis im Wahlkreis vor. Thorsten Frei, der Platzhirsch der Christdemokraten im Wahlkreis, hat erneut das Direktmandat geholt und zieht erwartungsgemäß in den nächsten Bundestag ein.
Der Unions-Spitzenpolitiker konnte zumindest einen Teil der Verluste, die die Christdemokraten bei der Wahl 2021 erlitten haben, wieder ausgleichen. Er war nach der Wahl am Sonntag mit 42,3 Prozent der Erststimmen ganz klar die Nummer 1 im Wahlkreis und konnte sein persönliches Ergebnis um 5,9 Prozentpunkte steigern. Bei den Zweitstimmen verbesserte sich die CDU um 7,4 auf nun 34 Prozent.
Bei mehreren seiner Fernsehauftritte am Wahlabend in Berlin äußerte sich der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion eher nachdenklich als euphorisch. Die Last der Verantwortung war bei ihm bereits spürbar.
Kurze Live-Schalte ins Münsterzentrum
In einer kurzen Live-Schaltung von Berlin in die Wahlparty der Christdemokraten im Villinger Münsterzentrum äußerte sich Frei zwar zufriedenen mit seinem persönlichen Abschneiden, wies aber auf die großen Aufgaben der neuen Regierung hin. Ziel sei es, schnell eine stabile Regierung zu bilden.
Ebenfalls ordentlich geschlagen hat sich die bisherige SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur. Während ihre Partei im Wahlkreis einen herben Verlust von 8,3 Prozentpunkten hinnehmen musste und bei nur noch 12,9 Prozent der Zweitstimmen landete, erzielte die 51-Jährige aus Bad Dürrheim ein verträgliches Erststimmen-Ergebnis von 14,9 Prozent.
Sie verlor damit nur drei Prozentpunkte. Die Sozialdemokratin zieht damit erneut in den Bundestag ein. Denn sie ist auf Listenplatz 11 der SPD-Landesliste abgesichert. Das reicht für ihren Wiedereinzug ins Parlament.
SPD gibt sich kämpferisch
Noch am Wahlabend war von der Sozialdemokratin ein trotziges „Jetzt-erst-recht“ zu hören. Nach der Wahlschlappe gelte es, dem Vorrücken der Rechtspopulisten gemeinsam mit anderen demokratischen Parteien entgegenzutreten.
Das starke Abschneiden der AfD im Wahlkreis bezeichnete Türk-Nachbaur „als gruselig“. Zugleich aber, so sagte sie, habe der Vormarsch der Rechten die Mitglieder ihrer Partei enorm motiviert, für eine demokratische Zukunft zu kämpfen.
AfD mehr als verdoppelt
Die größten Stimmenzuwächse holte die AfD. Die Rechtspopulisten legten bei den Zweitstimmen um 13,3 Prozentpunkte zu und haben ihr Ergebnis seit der Bundestagswahl 2021 auf 23,8 Prozent mehr als verdoppelt.
Bei den Erststimmen kam Sebastian van Ryt auf 22,4 Prozent (plus 12,2). Trotz dieses Wahlerfolgs wird er nicht in den Bundestag einziehen. Denn van Ryt steht auf dem letzten, dem 25. Listenplatz der AfD in Baden-Württemberg. Doch nur 19 AfD-Kandidaten aus dem Land ziehen in den Bundestag ein.
Absturz der FDP
Die FDP stürzt um 11 Prozentpunkte auf nur noch 3,5 Prozent der Zweitstimmen ab. Mark Hohensee sah am Wahlabend vor allem den „Dissens der Bevölkerung mit der FDP-Führung“ dafür ursächlich. Dies gelte es, nun aufzuarbeiten.
Grüne Verluste begrenzt
Die Grünen konnten ihre Verluste in Grenzen halten und landen bei 9,9 Prozent (-3,4), die Linke legt auf 5,1 Prozent (+2,6) zu, das BSW erreicht 4,5 Prozent.