Da staunten die Mitarbeiter der Autoklinik Villingen nicht schlecht: Als sie morgens den Motorraum eines Autos öffnen, werden sie von zwei erschrockenen Augen angeschaut. Über Nacht hatte sich offensichtlich eine Katze im Motorraum des Autos eingenistet.

Wie und wann sie dorthin gelangt war, bleibt ein Rätsel. Eventuell war der Motor noch warm und das Kätzchen wollte sich aufwärmen.

Mitarbeiter bringen die Katze ins Büro

„Wir mussten der kleinen Katze helfen“, berichtet ein Mitarbeiter der Autoklinik im Gewerbegebiet Nunnensteig. Er fischte das Kätzchen ölverschmiert und ängstlich aus dem Motorraum. Nach einer schnellen Versorgung durfte sich die Katze im Büro aufwärmen, umsorgt vom ganzen Team der Autowerkstatt.

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Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen wurde alarmiert, und ein ehrenamtlicher Helfer eilte herbei. Da sich der Besitzer nicht sofort ausfindig machen ließ und über das Wochenende niemand in der Werkstatt sein würde, wurde das Kätzchen ins Kreistierheim Donaueschingen gebracht, wo es nun auf seine Besitzer wartet. Allerdings hat sich bis jetzt noch niemand gemeldet, der das Kätzchen vermisst.

Erst muss das Öl runter

Sie heißt Mila und ist im Tierheim erstmal gebadet worden, um das ganze Öl zu entfernen. Nach Weihnachten soll sie in die Vermittlung kommen. Nadine Vögel vom Tierheim beschreibt die Katze, die drei Jahre alt ist, als „super lieb“. Aktuell seien 59 Katzen im Kreistierheim, davon 29 in der Vermittlung und suchen ein neues Zuhause. Die übrigen Katzen sind in der Quarantäne oder auf der Krankenstation.

Viele Katzen sind nicht gekennzeichnet

„Leider sind viele Katzen nicht gekennzeichnet, und herrenlose Tiere landen im Kreistierheim“, erklärt Cornelia Gaigl, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen. Sie betont die Einfachheit der Lösung: Ein Mikrochip und eine kostenlose Registrierung bei Organisationen wie Tasso und Findefix könnten helfen, vermisste Tiere schnell wieder nach Hause zu bringen. Aus diesem Grund setzt sich der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen für die Einführung einer Katzenschutzverordnung ein.

Hohe Kosten für Tierärzte

Allein in diesem Jahr wurden über 30.000 Euro für Kastrationen, Sterilisationen und Tierarztkosten für verwilderte Hauskatzen im Landkreis aufgebracht.

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Theresia Schonhardt vom Tierschutzverein verdeutlicht, dass diese Tiere oft an Milbenbefall, Wurminfektionen, kleinen und großen Verletzungen oder schweren Zahnproblemen leiden. Ohne die Unterstützung des Vereins wären viele dieser Katzen dem Verhungern ausgesetzt, da sie ihre Zähne benötigen, um Nahrung zu fangen.