Pünktlich um 18 Uhr schlossen am Sonntagabend die Wahllokale in der Bergstadt. Bis dahin konnten die 8863 Wahlberechtigten in St. Georgen bei der vorgezogenen Bundestagswahl ihre beiden Stimmen für die Wahl des neuen Bundestags abgeben. Wie hat St. Georgen gewählt, welcher Kandidat und welche Partei haben gegenüber der Wahl 2021 zugelegt oder verloren. Und wie hoch war die Wahlbeteiligung? Wir haben die Antworten.

Wahlbeteiligung hervorragend

Die St. Georgener Bürgerinnen und Bürger haben von ihrem Wahlrecht kräftig Gebrauch gemacht. Insgesamt haben 7226 der 8863 Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 81,5 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lag sie mit 75,8 Prozent etwas niedriger.

Hat gut lachen: CDU-Bundestagskandidat Thorsten Frei auf großformatigen Plakaten in St.Georgen.
Hat gut lachen: CDU-Bundestagskandidat Thorsten Frei auf großformatigen Plakaten in St.Georgen. | Bild: Sprich, Roland

Eins vorweg: Das Wahlergebnis in St. Georgen bietet kaum Überraschungen, sondern spiegelt den Bundestrend wider. Als souveräner Gewinner geht Thorsten Frei (CDU) hervor. Er hat 2780 oder 38,8 Prozent der Wählerstimmen geholt und damit in der Wählergunst wieder kräftig zugelegt. 2021 hatte er nur 32,7 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen können.

AfD rückt klar auf Platz zwei vor

Auffallend ist die hohe Zahl an AfD-Wählerinnen und Wählern, die im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 deutlich zugenommen haben. Sebastian van Ryt, der für die AfD antritt, erreichte mit 20,3 Prozent die zweithöchste Stimmenzahl in der Gesamtstadt. 1456 Wählerinnen und Wähler haben ihm ihre Stimme gegeben. Der vorige Kandidat Martin Rothweiler kam 2021 auf 9,2 Prozent.

Oskar Beha (links, mit Wahlhelfer Michael Staiger) wirft seinen Stimmzettel in die Urne im Wahllokal in Peterzell.
Oskar Beha (links, mit Wahlhelfer Michael Staiger) wirft seinen Stimmzettel in die Urne im Wahllokal in Peterzell. | Bild: Sprich, Roland

Deutlich an Stimmen eingebüßt hat dafür Derya Türk-Nachbaur (SPD). Vor dreieinhalb Jahren noch klarer Sieger mit 21,2 Prozent, stimmten dieses Mal 1261 Wählerinnen und Wähler für die Sozialdemokratin, was 17,6 Prozent entspricht. Sie büßte somit 3,6 Prozentpunkte gegenüber des vorigen Wahlergebnisses ein. In Summe sind es 195 Stimmen, die sie von dem Ergebnis des AfD-Kandidaten trennen.

Und die anderen Parteien?

Marin Juric (Grüne) kam auf 611 Stimmen, beziehungsweise 8,5 Prozent der Wählerstimmen. Bei den vergangenen Wahlen holte Kandidat Thomas Bleile 13,9 Prozent.

Mark Hohensee (FDP) musste sich mit 3,6 Prozent oder 258 Stimmen der Linken geschlagen geben: Heinrich Alexandra Hermann bekam 316 Stimmen und erreichte somit 4,4 Prozent.

Hans-Jürgen Lauble kommt in Peterzell seiner Bürgerpflicht nach. Rechts Michael Staiger von der Stadtverwaltung, der als Wahlhelfer im ...
Hans-Jürgen Lauble kommt in Peterzell seiner Bürgerpflicht nach. Rechts Michael Staiger von der Stadtverwaltung, der als Wahlhelfer im Einsatz ist. | Bild: Sprich, Roland

Bei den Zweitstimmen war das Ergebnis ähnlich gelagert. Die CDU legte mit 32,1 Prozent (2021: 23,1 Prozent) wieder deutlich zu. Die AfD, 2021 noch knapp unter der Zehn-Prozent-Marke, bekam ordentlich Aufwind und erreichte in der Gesamtstadt 21,7 Prozent der Wählerstimmen.

Die SPD, 2021 mit 23,8 Prozent noch klarer Gewinner der Wahl, rutschte hingegen auf 16,0 Prozent ab.

Der Absturz der Liberalen

Die FDP, 2021 noch die drittstärkste Kraft in St. Georgen mit starken 15,6 Prozent, erreichte dieses Mal lediglich 5,1 Prozent. Auch die Grünen mussten Federn lassen, sie erreichten dieses Mal 10,3 Prozent. 2021 lag das Ergebnis bei 14,5 Prozent.

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