Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, braucht zum Beispiel für den Besuch im Biergarten keinen Covid-Test mehr. Als Nachweis für die Impfung müssen allerdings Impf- und Personalausweis vorgezeigt werden. Das kann nervig sein, denn nicht jeder Mensch führt diese Dokumente ständig mit sich. Weil es sich mit dem Dauerbegleiter Handy anders verhält, gibt es seit Kurzem die Möglichkeit eines digitalen Impfnachweises. Der kann unter anderem von Apotheken generiert werden. In St. Georgen ist das aktuell aber noch nicht möglich. Dabei wollen die Apotheker vor Ort diese Möglichkeit unbedingt anbieten. Wo also klemmt es? Der SÜDKURIER hat nachgefragt.
Um einen digitalen Impfnachweis auf dem Handy speichern zu können, brauchen Nutzer zunächst entweder die Corona-Warn-App oder die App „CovPass“. Beide Anwendungen sind im Appstore von Apple oder im Google Playstore kostenlos herunterladbar. Mit dem Smartphone und der App gehen Nutzer dann zum Apotheker. Der generiert, nachdem er den Impfpass kontrolliert und ihn mit dem Personalausweis abgeglichen hat, einen sogenannten QR-Code. Mit der Handy-Kamera wird dieser Code dann gescannt, der Impfnachweis ist im Handy gespeichert und das Mitführen von Impfnachweis und Perso sind Geschichte.
Keine Zugangsdaten
Klingt einfach? Ist es eigentlich auch. Es gibt nur ein Problem: „Das Generieren eines QR-Codes ist nur über die Internetseite www.mein-apothekenmanager.de möglich. Um mich dort registrieren zu können, brauche ich allerdings Zugangsdaten. Die habe ich bis jetzt nicht erhalten“, sagt Bernhard Lobmeier, Betreiber der Rathaus-Apotheke in der Hauptstraße.

Dass das Generieren der Codes nur über die Seite möglich ist, habe er nicht gewusst. Es habe keine frühzeitige Information darüber gegeben. Erst am Mittwoch vergangener Woche wurde das bekannt. „Seither habe zirka ich 60-mal bei der Hotline angerufen. Ich war aber immer in der Warteschlange. Mittlerweile wurde auch gesagt, dass die Nummer völlig überlastet ist und man von Anrufen absehen soll“, sagt Lobmeier. Auch eine Mail an den Support habe er geschrieben. Antwort? Fehlanzeige.
Dabei hätten die Codes, so der Apotheker, schon viel früher verschickt werden sollen. Lobmeier: „Im Dezember 2020 hätte das passieren sollen. Apotheken, die Schnelltests angeboten haben, haben sich teilweise über die Seite generiert. Wir hatten aber keinen Nutzen. Dass die Seite so wichtig werden würde, hat uns damals niemand gesagt.“ Hätte er das gewusst, hätte er sich schon viel früher um die Registrierungsdaten gekümmert.
Ähnlich wie Lobmeier ergeht es Christian Hubert. Er betreibt unter anderem die St. Georgs-Apotheke in der Gerwigstraße. Auch ihm fehlen noch die Zugangsdaten für mein-apothekenmanager.de. Der Server der Seite, sagt er dem SÜDKURIER, ist überlastet. Es gibt einfach noch technische Schwierigkeiten. „Außerdem ist die Vorbereitungsphase für uns einfach sehr kurz gewesen. Die Politik hat das Ganze am Freitag verkündet und am Montag soll es los gehen. Das klappt vielleicht bei Betrieben mit vielen Mitarbeitern. Bei uns dauert das einfach etwas länger“, so Hubert weiter.

Bereits am Montag hatten sich Kunden nach dem digitalen Impfausweis erkundigt. Die Menschen hätten aber Verständnis, dass sie noch etwas warten müssen.