St. Georgen Ob der erste Fastnachtsumzug in St. Georgen, die alte Brücke über die Schwarzwaldbahn oder der Abriss des Heinemann-Areals – wenn in St. Georgen Spannendes passiert, das das Gesicht der Stadt verändert, ist Hermann Bauknecht mit seiner Filmkamera dabei. Seit mehr als 50 Jahren dokumentiert der Hobbyfilmer städtische Ereignisse – bislang nur für sich selbst. Demnächst wird er aber einen seiner Filme erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.

An seinen ersten Film erinnert sich Bauknecht noch genau: „Das war der allererste Fasnachtsumzug in St. Georgen. Damals waren meine Buben noch klein.“ Damals, Ende der 1960er-Jahre, filmte er noch mit der Super-8-Kamera. Seither sind unzählige Aufnahmen dazugekommen. In erster Linie hat er Urlaubserinnerungen mit seiner Familie festgehalten: „Wir haben Reisen nach Jordanien, Istrien, Paris und Dresden gemacht.“ Aber zwischen den Urlaubserinnerungen auf Zelluloid, später auf Videokassetten und heute digital, hat sich Bauknecht auch immer die Kamera geschnappt, wenn es in St. Georgen etwas Besonderes gab: Der Klosterweiher in seinen vier Jahreszeiten, der alte Zustand der Bahnhofstraße, die Loktaufe vor einigen Jahren und vieles mehr sind wertvolle Zeitdokumente.

Das aktuelle Projekt des Hobbyfilmers betrifft den Bau und die Einweihung des Bürgerzentrums Roter Löwen im vergangenen Jahr. Das blieb der Stadtverwaltung nicht verborgen, und sie fragte bei ihm an, ob er seine Filme nicht einem breiteren Publikum zeigen möchte. Dadurch fühlt sich Hermann Bauknecht geehrt. Er ist aber auch ein wenig skeptisch: „Das sind ja keine Profiaufnahmen.“ Zumal er mit der Filmbearbeitung nichts am Hut hat, wie er selbst sagt. Dabei unterstützt ihn ein Freund aus Villingen-Schwenningen, der aus dem gefilmten Material einen Film zusammenschneidet.

Die Premiere: Am Donnerstag, 22. Mai, um 14.30 Uhr wird Hermann Bauknecht im Bürgersaal des Roten Löwen seine Premiere als Filmvorführer feiern. Der Eintritt ist frei.