Für rund 30 ukrainische Kinder und Jugendliche, die seit einigen Wochen in St. Georgen leben, hat am Montag der Schulunterricht begonnen. Im Gebäude der ehemaligen Fabrik A. Maier, das inzwischen der Stadt gehört, lernen die Kinder intensiv die deutsche Sprache. Dadurch soll ihnen der Einstieg in den Regelunterricht an den St. Georgener Schulen erleichtert werden.

Kinder bekommen Schultüte

Um den Kindern verschiedener Altersstufen den ersten Schultag in St. Georgen zu versüßen, spendierte die Stadt jedem Schüler eine Tafel Schokolade. „Bei uns ist es üblich, dass jedes Kind zum Schulanfang eine Schultüte bekommt“, erklärte Jörg Westermann, Schulleiter der Robert-Gerwig-Schule und Gesamtschulleiter des St. Georgener Schulnetzwerks, den Brauch.

Bürgermeister Michael Rieger begrüßte die Schüler an deren ersten Schultag in St. Georgen persönlich. „Wir freuen uns und hoffen, dass ihr die deutsche Sprache schnell lernt.“ Sie sei der Schlüssel für eine rasche Integration in die Schulklassen der jeweiligen Schulformen. „Und es ist immer gut, wenn man mehrere Sprachen kann“, so Rieger.

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Der Bürgermeister ist froh, mit dem A. Maier-Gebäude optimale Räume zur Verfügung zu haben, um dort einen großen Raum als Klassenzimmer nutzen zu können. „Wir sind froh, dass wir das Gebäude dafür zur Verfügung stellen können, bis wir es selbst benötigen“, sagte er. Die Verwaltung will das Gebäude eines Tages selbst nutzen, für die Dauer, wenn das Rathaus saniert wird.

Täglich vier bis fünf Stunden

Unterrichtet werden die Kinder von Anna Turkolova und Natalia Fräulin. Turkolova war Deutschlehrerin an einer allgemeinbildenden Schule in der Ukraine und kam als eine der ersten Geflüchteten nach St. Georgen. Natalia Fräulin ist eigentlich russische Übersetzerin und Dolmetscherin. „Aber ich verstehe auch ukrainisch“, sagt sie.

Neben dem Deutschunterricht nehmen viele der Schüler weiterhin am Onlineunterricht in ihrer ukrainischen Heimat teil.
Neben dem Deutschunterricht nehmen viele der Schüler weiterhin am Onlineunterricht in ihrer ukrainischen Heimat teil. | Bild: Sprich, Roland

Geplant ist, dass die Kinder täglich vier bis fünf Stunden Deutschunterricht haben werden. Für viele der Kinder kommt der Unterricht zusätzlich zum Onlineunterricht dazu, an dem sie weiterhin in ihren Heimatstädten in der Ukraine teilnehmen.

„Wir haben hier sehr viel Wärme und eine hohe Hilfsbereitschaft erfahren dürfen. Das ist das, was man braucht, wenn man in Not ist.“
Anna Turkulova

Sobald die Schüler die deutsche Sprache verstehen und auch sprechen können, werden sie dann in die Klassen an der Robert-Gerwig-Schule, Realschule oder am Thomas-Strittmatter-Gymnasium integriert.

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Lehrerin Anna Turkolova nutzte die Gelegenheit, um sich auch im Namen der in St. Georgen lebenden ukrainischen Menschen bei Bürgermeister Michael Rieger, Bürgeramtsleiter Markus Esterle und die St. Georgener Bürger für die Unterstützung der vergangenen Wochen zu bedanken. „Wir haben hier sehr viel Wärme und eine hohe Hilfsbereitschaft erfahren dürfen. Das ist das, was man braucht, wenn man in Not ist“, sagte sie.