Mit einem nachmittäglichen Empfang hat St. Georgen ukrainische Familien offiziell in der Bergstadt willkommen geheißen.
Bürgermeister Michael Rieger begrüßte die etwa 70 Gäste, die der Einladung der Stadt gefolgt waren. „Sie mussten Ihre geliebte Heimat unlängst verlassen und sind aus unterschiedlichen Gründen in St. Georgen gelandet. Und wir freuen uns, dass Sie da sind.“
„Wir spüren die Verbundenheit. Ihr seid ein Vorbild, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll.“Anna Turkolova, Übersetzerin
Einige der jetzt hier lebenden Personen, überwiegend Frauen und Kinder, sind bewusst nach St. Georgen gekommen, weil sie hier Bekannte oder Freunde haben. Rieger versprach, dass die Verwaltung alles tun werde, damit sich die Neuankömmlinge wohl und sicher fühlen und sich gut eingewöhnen.
Lob für das Engagement der Bürger
Der Bürgermeister lobte zudem das Engagement der St. Georgener Bürger, die sich ab der ersten Stunde sehr einsetzten und Wohnraum zur Verfügung stellten oder auch Dinge des täglichen Lebens. „Die Hilfsbereitschaft der Bürger war und ist groß, wir von der Stadt mussten hier gar nicht viel tun.“
Orientierung im Behörden-Labyrinth
Bürgeramtsleiter Markus Esterle und Antonia Musacchio-Torzilli, Leiterin der Wirkstatt, gaben den Anwesenden hilfreiche Tipps, wie sie sich im deutschen Bürokratie-Dschungel zurecht finden.
Dazu gehört beispielsweise ein eigenes Konto, auch Hilfe bei Behördengängen bieten Verwaltung und Wirkstatt an. Auch wies Musacchio-Torzilli auf gespendete Kleidung und auch Möbel hin, die die ukrainischen Familien im Bedarfsfall an festgelegten Ausgabepunkten erhalten können.
Und auch der Hinweis auf vergünstigte Saisonkarten für den Klosterweiher durfte nicht fehlen. Was die Kinderaugen sofort zum Leuchten brachte.

Versüßt wurde den Gästen der Nachmittag zunächst durch ein Willkommenslied der Schüler der Klassen 3a und 3b der Rupertsbergschule, ehe die St. Georgener Landfrauen selbstgebackene Kuchen auftischten. Ursprünglich hatten die Landfrauen die Idee, eine eigene Willkommensveranstaltung für die ukrainischen Angekommenen zu organisieren.

Bei Kaffee und Tee und Apfel-, Käse- und Marmorkuchen fanden die Gäste auch untereinander schnell den Kontakt zueinander. Denn wenngleich in St. Georgen aktuell etwa 100 ukrainische Personen leben, die mit der Flucht vor dem Krieg von Russland gegen ihr Heimatland das gemeinsame Schicksal teilen, so wohnen sie hier doch in der ganzen Stadt verstreut.
Im Namen der ukrainischen Familien bedankte sich Übersetzerin Anna Turkolova bei der Stadt und den St. Georgener Bürgern. „Wir spüren die Verbundenheit. Ihr seid ein Vorbild, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll.“