Der Rücktritt von Claudius Fichter als Vorsitzendem des Handels- und Gewerbevereins (HGV) kam wohl auch für die Mitglieder überraschend. Auf SÜDKURIER-Nachfrage äußerten sich Händlerkollegen nur verhalten. „Ich bedauere diese Entscheidung“, gibt sich Fritz Kaspar wortkarg, der sich auch zu dem Vorwurf des fehlenden Zusammenhalts und mangelnder Zusammenarbeit innerhalb des Vereins nicht äußern wollte.

Die Pandemie als Frust-Faktor

Auch Eduard Henninger ist von der Entscheidung Fichters, sein Amt mit sofortiger Wirkung niederzulegen, überrascht. „Möglicherweise hat sich der Frust, der sich bei mir über 45 Jahre aufgestaut hat, bei ihm bereits nach drei Jahren auf diese Weise entladen“, versucht er eine Erklärung zu finden.

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Henninger leitete den HGV von 1975 bis 2019. Sicher habe die Pandemie-Situation, die praktisch zwei Drittel seiner Zeit als Vorsitzenden begleitete, zu der Reaktion beigetragen. „Corona hat beim Organisieren von Veranstaltungen und Aktionen schon enorm viel zusätzliche Arbeit beschert.“

Claudius Fichter vom Handels- und Gewerbeverein – hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2018 – legt das Amt des Vorsitzenden nieder.
Claudius Fichter vom Handels- und Gewerbeverein – hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2018 – legt das Amt des Vorsitzenden nieder. | Bild: Sprich, Roland

Wie es mit dem HGV weitergeht, kann Henninger momentan nicht sagen. Derzeit sei die Vereinsarbeit jedenfalls nicht gefährdet. „Wir haben aktuell ja keine Veranstaltungen geplant. Ich denke, wir Händler werden nach dem ganzen Weihnachtsgeschäft im Januar intern zusammensitzen und diskutieren, wie es weitergeht.“