Die Verhandlungen zur aktuellen Situation bei der St. Georgener Traditionsfirma J.G. Weisser sind in dieser Woche in die nächste Runde gegangen. Ein Ergebnis dazu, welche Mitarbeiter von der angekündigten Stellenstreichung betroffen sind, gab es dabei aber noch nicht. Dafür habe man sich in einem ersten Schritt darauf geeinigt, die Ende Juni anstehende Zahlung des Urlaubsgeldes auf Ende August zu verschieben.

Zeit für zukunftsfähige Lösung

„Das hilft dabei, den Druck rauszunehmen“, sagt Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen. Man gewinne so Zeit, eine zukunftsfähige Lösung für J.G. Weisser zu finden. Zu dem sicherlich wichtigsten Teil der Verhandlungen, den geplanten Entlassungen, habe man bislang wenig gesprochen. Die Firma selbst hatte angekündigt, 130 Stellen streichen zu wollen, was gut einem Viertel der Belegschaft entspricht. Nach Einschätzung des Gewerkschafters seien verschiedene Lösungen denkbar. Von einer zeitnahen Insolvenz, wie sie Thomas Bleile Anfang Juni noch für möglich hielt, könne nun keine Rede mehr sein. Zusätzlich Aufschluss geben soll im weiteren Verlauf ein wirtschaftliches Gutachten, das gerade für die IG Metall erstellt wird.

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Konstruktive Gespräche

Die Gespräche zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite seien „konstruktiv“. „Man hat eine sachliche Ebene gefunden“, sagt Thomas Bleile. Die IG Metall habe in den letzten Wochen einen „deutlichen Mitgliederzuwachs“ verzeichnet. Insgesamt vertritt die IG Metall eine dreistellige Anzahl Mitarbeiter bei Weisser. Konkrete Zahlen nennt Bleile, um die eigene Verhandlungsposition nicht offen zu legen, nicht.

Ergebnis bis Mitte Juli

Von „sachlichen und zielorientierten“ Gesprächen spricht Robert Rettich, der als CFO bei der Firma J.G.Weisser für die Finanzen zuständig ist. Es sei in den ersten Gesprächen am Dienstag hauptsächlich um organisatorische Dinge gegangen. Darin, dass das Urlaubsgeld zwei Monate später ausgezahlt werden soll, sieht er „einen wichtigen Beitrag der Belegschaft“.

Man wolle, so habe man sich in den Verhandlungen geeinigt, bis Mitte Juli zu einem Ergebnis kommen, wie die geplante Stellenstreichung vollzogen werden soll. Hierzu stehen aktuell noch verschiedene Möglichkeiten im Raum. „Wir wollen alle zügig zu einem Ergebnis kommen“, sagt Robert Rettich.

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