Als am 7. Mai 1945 die Kapitulation Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg unterschrieben wurde, waren die schweren Zeiten für die bis dahin bereits leidgeprüfte Bergstadt keinesfalls zu Ende. Durch Bombardements, Plünderungen und Vertreibungen lag das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in St. Georgen am Boden. Die Stadt durch die nachfolgenden Jahre zu lenken, oblag damals Emil Riemensperger, an den heute eine kleine Straße erinnert.
Der ehemalige Ratsschreiber wurde schon eine Woche nach Kriegsende vom französischen Militärgouverneur in Villingen als Bürgermeister eingesetzt, weil nationalsozialistische Funktionäre nicht mehr beschäftigt werden durften. Ihm zur Seite stand ein Hilfsausschuss mit neun Vertretern aus Handel, Industrie, Handwerk, Landwirtschaft und den beiden Kirchen. Denn die Aufgaben, die Riemensperger in den ersten Jahren nach dem Krieg zu bewältigen hatte, waren sprichwörtlich existenziell.
Es ging vor allem darum, die Bevölkerung mit Kleidern, Lebensmitteln und Brennstoffen zu versorgen. Erschwert wurde die Situation noch durch die Rückkehr von mehr als 3000 Heimatvertriebenen, die es ebenfalls zu verpflegen galt. Sie waren aber auch der Anstoß für das enorme Wachstum, das die Stadt in den darauf folgenden Jahren hinlegen sollte.