Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Landkreis Tuttlingen hat sich in der vergangenen Woche auf 641 reduziert und liegt damit rund die Hälfte unter derjenigen der vorausgegangenen Woche, in der noch 1318 neue Fälle verzeichnet wurden.

Vom Kreisklinikum wird eine Stabilisierung der Corona-Patienten auf hohem Niveau gemeldet, unter ihnen viele Kranke im mittleren Alter. Das gilt auch für die Altersschicht der 19 Todesfälle, die man im Landkreis in den zurückliegenden drei Wochen registrierte. Sehr schwer einzuschätzen ist nach Ansicht von Landrat Stefan Bär, wie stark sich die Omikron Virusvariante im Kreis auswirken wird.

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Auch die aktuellen Tageszahlen der Neuinfektionen im Kreis Tuttlingen gehen nach unten. So wurden für den Dienstag, 21. Dezember, 65 neue Corona-Fälle gemeldet (Dienstag der Vorwoche 88). Von diesen entfallen

  • 15 auf Tuttlingen,
  • 13 auf Trossingen,
  • sechs auf Seitingen-Oberflacht,
  • je fünf auf Spaichingen und Mühlheim,
  • zwei auf Geisingen und einer auf Immendingen.

Blickt man auf die Fallzahlen der gesamten Vorwoche, so führt Tuttlingen mit 147 Fällen an, vor Trossingen (119), Spaichingen (74), Immendingen (45), Aldingen (27) sowie Geisingen (21).

Nicht mehr Landesspitze: Inzidenzwert geht nach unten

Mit seiner Inzidenz rangiert der Kreis Tuttlingen nicht mehr an der Landesspitze, sondern nahm am Montag mit einem Wert von 443 Platz sieben ein. Da man in dieser Woche voraussichtlich an fünf Tagen in Folge den Grenzwert 500 nicht mehr erreiche, werde der Landkreis seine Allgemeinverfügung mit der nächtlichen Ausgangssperre für Ungeimpfte demnächst zurücknehmen, erklärte Bär. Allerdings mutmaßte er, dass vor Weihnachten doch wieder weitergehende Einschränkungen auf Bundesebene verordnet werden.

„Wir haben Menschen zwischen 45 und 95 Jahren verloren, darunter auch einige 60- bis 70-Jährige.“
Stefan Bär, Landrat

In der Kreisklinik befanden sich am Dienstag 28 Corona-Kranke, darunter neun Geimpfte und sechs Intensivpatienten. Im Vergleich zu den Spitzenzahlen von 35 Mitte Dezember befinde man sich auf einem besseren Weg, die Situation sei aber nach wie vor angespannt und auf Stufe zwei von drei, betonte der Kreischef.

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Aufgrund der jüngeren Altersstruktur der Patienten erwartet er in den kommenden Tagen kaum Abgänge aus der Klinik. Was die 19 Corona-Toten der vergangenen drei Wochen angehe, betonte Bär mit Bedauern: „Wir haben Menschen zwischen 45 und 95 Jahren verloren, darunter auch einige 60- bis 70-Jährige.“ Im Vergleich zur zweiten Welle Ende 2020 seien es deutlich weniger Hochbetagte. In den kreisweiten Pflegeheimen gibt es momentan 102 Erkrankte, darunter 60 Bewohner.

Rund 30.000 Menschen im Kreis geboostert

Mit dem Impfen in der Kreisimpfstation Tuttlingen und durch mobile Teams komme man gut voran, wenn auch die Nachfrage jetzt etwas nachlasse. Seit 22. November wurden 16.495 Personen geimpft, darunter rund 10.000 Booster-Impfungen. Hinzu kommen 21.345 Dritt-Impfungen in den Arztpraxen im Kreis. „Damit sind etwa 30.000 Menschen im Kreis geboostert und haben maximalen Schutz“, so Bär.

Sorge vor Omikron?

Auf die Frage, inwieweit der Landkreis auf ein Ausbreiten der Omikron-Variante vorbereitet und ob der Erhalt wichtiger Infrastruktur gesichert sei, antwortete er abwartend. „Wir müssen die richtige Balance finden“, erklärte er hinsichtlich möglicher Ausfälle, etwa wie bereits derzeit beim Ringzug oder künftig zum Beispiel bei der Müllabfuhr. Der Landkreis werde die Entwicklung beobachten, wolle kritische Bereiche aber absichern und „gewisse Notfallpläne“ vorbereiten.