14.557 bestätigte Erkrankte in 24 Staaten, 305 Tote, davon einer außerhalb Chinas – das ist die bisherige Statistik des am 31. Dezember 2019 erstmals in Wuhan (China) entdeckten Coronavirus (Stand: 2. Februar). Auch in Deutschland gibt es mittlerweile bestätigte Fälle von Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind. Jochen Früh vom Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises und Sandra Adams, Pressesprecherin des Schwarzwald-Baar-Klinikums, haben auf Anfrage des SÜDKURIER die wichtigsten Fragen rund um den Virus beantwortet.

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  • Wie gefährlich ist das Coronavirus? „Aufgrund der wenigen Fallberichte außerhalb Chinas ist der Verlauf offen. Abwehrgeschwächte und empfängliche Menschen sind wegen komplizierter Verläufe durch lebensgefährliche Komplikationen bedroht. Für die gesamte Bevölkerung wird das gesundheitliche Risiko vom Robert-Koch-Institut aktuell noch als gering bis mäßig eingestuft“, sagt Früh.
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  • Welche Gruppe von Menschen ist besonders gefährdet am Coronavirus zu erkranken? „Der Fokus der Gesundheitsbehörden richtet sich auf Herz-Kreislauf-Kranke – auch an Menschen mit Bluthochdruck, an Diabetiker, an Lebererkrankte, an Menschen mit einer neurologischen oder neuromuskulären Erkrankung, an Immundefiziente (inklusive HIV), an Nierenerkrankte, an chronisch Lungenerkrankte, an Krebserkrankte, an Schwangere sowie an frisch Entbundene“, erläutert Früh.
Dieser Flyer hängt an deutschen Flughäfen aus.
Dieser Flyer hängt an deutschen Flughäfen aus. | Bild: Helios Klinik Rottweil
  • Welche Symptome treten bei am Coronavirus erkranken Menschen auf? „Bislang liegen in Deutschland nur Erfahrungen von vier Erkrankungsverläufen im Landkreis Starnberg vor. Hier standen Niesen, Husten und Fieber im Vordergrund.“ Adams vom Klinikum ergänzt: „Ein wichtiger Punkt ist das Erkennen möglicherweise infizierter Patienten. Zwei Kriterien müssen aktuell für einen Verdachtsfall gleichzeitig erfüllt sein: In den letzten 14 Tagen vor Krankheitsbeginn hat sich ein Mensch in einer Risikoregion (chinesische Provinz Hubei) aufgehalten oder Kontakt mit einer nachgewiesen erkrankten Person gehabt. Dazu kommen die Symptome Fieber und Husten oder Atemnot.“
  • In welchem Zeitraum können sich Menschen anstecken? „Derzeit gehen wir von einer Inkubationszeit von zumeist zwei bis zehn Tagen aus. Die Beobachtung von Verdachtsfällen wird daher 14 Tagen ausgedehnt“, sagt Früh vom Gesundheitsamt.
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  • Wie kann man sich am besten vor dem Coronavirus schützen? Früh: „Es gelten die gleichen Verhaltensregeln wie bei anderen viralen respiratorischen Viruserkrankungen – wie etwa bei der Grippe. Da das Virus mittlerweile im Magen-Darmtrakt nachgewiesen wurde, ist auch von Schmierinfektionen auszugehen. Deshalb gilt es: Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen zu meiden und die Handhygiene durch sorgfältiges Händewaschen einzuhalten. Die Hygiene sollte beachtet und beim Niesen und Husten Abstand gewahrt werden. Außerdem sollte das Händedrucken bei der Begrüßung vermieden werden.“ Adams ergänzt: „Schutzmaßnahmen im Verdachtsfall sind unter anderem eine Maske über den Mund und die Nase ziehen sowie eine isolierte Unterbringung für Patienten, Schutzkleidung für Mitarbeiter.“
  • Was machen Menschen, die den Verdacht haben, am Coronavirus erkrankt zu sein? „Wenn ein hinreichender Verdacht, zum Beispiel nach Kontakt zu Erkrankten, besteht, sollte unbedingt der Hausarzt telefonisch kontaktiert werden. Durch das Aufsuchen stark frequentierter Arztpraxen, Gesundheitszentren und Ambulanzen besteht die Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Erkrankung“, sagt Früh.