Heinz Vollmar

Das Coronavirus ist zu einem beherrschenden Thema geworden. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Infizierten. Wie gehen international agierenden Unternehmen am Hochrhein mit dem Thema um?

Evonik: Dienstreisen nach China untersagt

Für Evonik Industries im Standort Rheinfelden berichtete Klaus Köllisch, Produktionsleiter für Silane, dass aus dem Werk so gut wie keine Mitarbeiter beruflich bedingte Reisen nach China machen. Es gebe im Konzern eine Reisewarnung an alle Mitarbeiter und auch Verhaltensregeln, wenn man in China unterwegs sei. Zudem habe man schon jetzt alle Dienstreisen in die vom Coronavirus besonders betroffenen Regionen in China untersagt. Darüber hinaus würden die Mitarbeiter über Verhaltensregeln, Hygienemaßnahmen sowie über das Verhalten beim Kontakt mit Tieren informiert. Bei geplanten Geschäftsreisen nach China sei immer die Notwendigkeit zu prüfen.

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Roche: Dienstreisen sollen verschoben werden

Das Unternehmen Roche Pharma in Grenzach teilte über seinen Mediensprecher Cornelius Wittal mit, dass Roche empfiehlt, alle geplanten nicht geschäftskritischen Reisen, insbesondere in die Provinz Hubei in China, für die nächsten zwei Wochen zu verschieben, bis mehr Informationen über den Ausbruch und die Übertragung von 2019-NCoV vorliegen.

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Sollte es dennoch Gründe geben, die eine Reise nach China unabdingbar machen, unterstütze das Unternehmen die betreffenden Mitarbeiter mit einer Reihe von bestimmten Verhaltensweisen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Aus Wuhan und China zurückkommende Mitarbeiter seien indes beim Auftreten von mit der Erkrankung assoziierten Symptomen angehalten, zu Hause zu bleiben und einen Arzt telefonisch zu kontaktieren. Darüber hinaus stünden allen Mitarbeitern Informationen über Vorsichtsmaßnahmen zur Verringerung des Ansteckungsrisikos zur Verfügung stehen.

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Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass Roche auch die chinesische Regierung sowie die lokalen Vertreter in der Provinz Hubei im Kampf gegen das Coronavirus unterstütze. Das Unternehmen habe daher in medizinische Hilfsmittel und Geld für die betroffenen Regionen gespendet. Als führendes Unternehmen in der Diagnostik sei Roche bestrebt, Testlösungen für die weltweit schwierigsten Notfälle im Gesundheitswesen bereitzustellen. Als Reaktion auf den Ausbruch habe ein Kooperationspartner von Roche einen Test zum Nachweis des Wuhan-Coronavirus entwickelt, der über Roche Diagnostics zur Verfügung gestellt wird.

BASF: Dienstreisen sind vorerst eingestellt

Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hat auch die BASF mit ihrem Werk in Grenzach. Unternehmenssprecher Franz Kuntz erklärte auf Nachfrage, dass man die Lage vor Ort sehr genau beobachte und Mitarbeiter in Fragen der Gesundheit und Sicherheit berate. Es gebe zwar kein generelles Reiseverbot für China, Dienstreisen nach Wuhan seien jedoch eingestellt worden. Reisen nach China seien mithin sehr sorgfältig abzuwägen. Um das allgemeine Risiko akuter Atemwegsinfektionen auf Reisen in den betroffenen Gebieten zu verringern, rate die ärztliche Abteilung der BASF allen Mitarbeitern in Anlehnung an die Richtlinien der WHO unter anderem, engen Kontakt mit Menschen vermeiden, die an akuten Atemwegserkrankungen leiden.

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Wichtig sei häufiges Händewaschen, insbesondere nach direktem Kontakt mit erkrankten Menschen oder ihrer Umgebung. Abgeraten wird von engem Kontakts mit lebenden oder toten landwirtschaftlichen Nutztieren oder Wildtieren. Reisende mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion sollten die „Husten-Etikette“ einhalten. Die BASF hat in Wuhan keinen Standort, jedoch 22 Mitarbeiter, die technischen Service für einen Kunden leisten. Dabei handle es sich um chinesische Mitarbeiter. Ausländische Delegierte seien nicht vor Ort, so Kuntz.

DSM: Keine Dienstreisen mehr nach China

Bis auf Weiteres untersagt sind auch Dienstreisen nach China im DSM-Werk Grenzach-Wyhlen, wie Geschäftsführer Martin Häfele mitteilte. Er sagte, dass davon auch Dienstreisen nach Hongkong und Macao betroffen sind. Sollten dennoch entsprechende Reisen notwendig sein, dann könnten diese nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Konzernleitung genehmigt werden. Im Übrigen seien Mitarbeiter, die aus den betroffenen Gebieten zurückkommen, aufgefordert worden zunächst für zwei Wochen zu Hause zu bleiben.

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Aluminium Rheinfelden: Keine speziellen Maßnahmen

Die Aluminium Rheinfelden bestätigte indes über die Assistentin der Geschäftsleitung, Nicole Thierolf, dass das Unternehmen bisher keine speziellen Maßnahmen in Bezug auf die Coronavirus-Gefahr getroffen habe.