Lea Spormann

Gerade wird in der Politik eine neue Öko- beziehungsweise CO2-Steuer diskutiert, damit Deutschland seine Klimaschutzziele 2030 erreichen kann. Pro Tonne CO2-Ausstoß soll die Steuer 180 Euro betragen. Durch eine Steuer für Kohlendioxidemissionen würden vor allem Fleisch und Flüge für den Verbraucher teurer. Bei der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch (Tiefkühlkost) werden zum Beispiel 14,34 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Umgerechnet würde dann das Fleisch 2,58 Euro teurer werden.

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Bei einem Flug von München nach Hamburg in der Economy Class werden rund 0,16 Tonnen CO2 produziert, weshalb auch hier eine Preiserhöhung von 28,80 Euro auf Fluggäste zukommen würde. Keine leichte Kost also für den Verbraucher. Was sagen die Villinger dazu? Mehr bezahlen für den Umweltschutz: Eine gute Idee, oder doch eher nur heiße Luft? Eine kurze Umfrage.

Fynn Bastein
Fynn Bastein | Bild: Lea Spormann
  • Fynn Bastein (21) findet die Ökosteuer grundsätzlich sinnvoll. „Ich würde mir aber wünschen, dass man vielleicht gerade Bus- und Bahnverbindungen eher billiger macht, anstatt die Flüge teurer zu machen“, sagt sie. Die 21-Jährige fährt selbst fast ausschließlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Fleisch sollte allerdings definitiv teurer werden“, sagt die überzeugte Vegetarierin.
Jonathan Baab
Jonathan Baab | Bild: Lea Spormann
  • Jonathan Baab (26) glaubt, dass die CO2-Steuer grundsätzlich sinnvoll sein kann, es käme aber ganz auf die Umsetzung an. „Ich denke, dass es schwierig ist, wenn das Fleisch teurer wird, da es ja jetzt auch schon teures und gutes Fleisch gibt“, sagt er. Er denkt, es könnte dann eher das Problem auftreten, dass die Verbraucher noch mehr zum billigen Fleisch greifen, da dieses ja dann immer noch billiger sein wird, als das qualitativ hochwertige. „Ich finde bei den Flügen macht es Sinn, sie genauso zu besteuern, wie die anderen Verkehrsmittel. Aber ich fände es schade, wenn sich schlussendlich nur noch wohlhabende Menschen das Fliegen leisten könnten“, sagt Raab.
Roswitha Duwensee
Roswitha Duwensee | Bild: Lea Spormann
  • Roswitha Duwensee (62) findet die Ökosteuer nicht gut. „Die Tiere haben ja nichts davon und die Menschen, die vielleicht nicht so viel Geld haben, können sich Fleisch dann gar nicht mehr leisten“, sagt sie. Allerdings befürwortet sie, dass man den Nahverkehr mehr nutzen sollte. „Flugzeuge sind wirklich schädlich für die Umwelt, aber ich glaube dass diejenigen, die bisher geflogen sind auch dann weiterhin fliegen, wenn es teurer wird“, erklärt Duwensee. Ihrer Meinung nach würde auch dort die Steuer nichts erreichen. Man solle eher schauen, dass man die Flüge allgemein reduziere.
Luis Wagner
Luis Wagner | Bild: Lea Spormann
  • Luis Wagner (19) findet die Ökosteuer eine sinnvolle Idee. „Ich fände es gut, wenn dadurch der Nahverkehr mehr genutzt werden und der Fleischkonsum zurückgehen würde, sodass man damit vielleicht bewusster umgeht“, sagt er. Er ist der Meinung, dass die Ökosteuer definitiv nützlich wäre und etwas bewirken könne.
Irmtraud Mathey
Irmtraud Mathey | Bild: Lea Spormann
  • Irmtraud Mathey (75) findet die Ökosteuer keine gute Idee. „Ich glaube nicht, das dadurch Leute weniger fliegen“, sagt sie. Und selbst wenn, würden sie dann vermutlich mehr Auto fahren, was auch nicht besser für die Umwelt ist, so Mathey. Auch beim Fleisch hat die 75-Jährige keine großen Hoffnungen. „Vor allem Leute, die keinen dicken Geldbeutel haben, sind froh, dass das Fleisch noch nicht ganz so teuer ist“, sagt Irmtraud Mathey. Außerdem hat sie das Gefühl, dass die Leute bereits ein größeres Bewusstsein für den Fleischkonsum entwickeln.