Backen und Kochen, das sind für Luisa Zerbo, 29 Jahre, die Hauptzutaten für ihr Leben. Das fällt sofort auf, bei einem Besuch der jungen Köchin an ihrem Arbeitsplatz in der Küche des italienischen Restaurants Da Gino in Schwenningen. Für ihren Apfelkucken schneidet sie gerade besondere Äpfel mit einem roten Fruchtfleisch klein. Anschließend verteilt sie diese in einer Kuchenform und schiebt das ganze in den Ofen.
Seitdem sich Zerbo bis ins Finale der Fernsehsendung "The Taste" gekocht hat, hat sich in ihrem Leben einiges verändert. "Seit der Show hat sich vor allem die Zahl meiner Fans auf Instagram stark gesteigert," erzählt sie. Aktuell folgen der Köchin 5380 Menschen. "Ich habe auch viele neue Kontakte geknüpft mit berühmten Köchen, zum Beispiel Roland Trettl, der Sternekoch aus Österreich. Das ist goldwert."
Außerdem hat sie eine Anfrage von einer Modelagentur aus Hamburg erhalten. "Dafür", sagt sie, "habe ich aktuell aber leider keine Zeit." Ein Grund dafür ist sicherlich ihr erstes Buch, in das sie in den vergangenen Monaten ihre meiste Zeit investiert hat. "So schmeckt Liebe: Gesundes Soulfood, das dich glücklich macht", heißt es und wird am Mittwoch, 10. Oktober, veröffentlicht. Auf 192 Seiten hat Zerbo ihre Lieblingsrezepte gesammelt, von Käsekuchen bis Avocado-Toast ist hier alles vertreten. Sie sagt "Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich damals meiner Mutter versprochen habe, ihr zu beweisen, dass der Glaube Berge versetzen kann. In meinem Fall haben der Glaube an mich selbst und meine Talente alles in Bewegung gebracht."
Ihr zweites großes Projekt neben dem eigenen Buch, ist ihr eigenes Café, das sie seit einem Jahr unter dem Namen "So schmeckt Liebe" betreibt. Aktuell ähnelt ihr Gastraum eher noch einem Marktstand, als einem Café. Das liege vor allem am Standort. Im Wintergarten des Restaurants "Da Gino" ihres Vaters, hat sie einen kleinen Tisch und eine Glasvitrine aufgestellt, wo sie täglich Kuchen, Macarons und Desserts verkauft, alles selbst gebacken, versteht sich. Ihr Tag beginnt meist morgens um 7 Uhr mit dem Einkauf. Ab 8 Uhr beginnt sie dann mit dem Backen, um bis 14 Uhr alles fertig zu haben. Dann kommen die ersten Gäste.
Die Lösung im Wintergarten ist für Zerbo nur eine Übergangslösung. Gerne würde sie ihr Café vergrößern. Ihr fehlt jedoch ein geeigneter Standort. Am liebsten würde sie in Villingen-Schwenningen bleiben. "Wenn es woanders hingeht, würde ich aber auch sofort zugreifen, wenn es die perfekte Immobilie ist." Der entscheidende Punkt sei genügend Laufkundschaft.
Gerne würde sie das Café auch mit einem neuen Restaurant verbinden, wie im Da Gino. Sie sagt: "Ich bin sehr froh, dass ich meinen Vater dabei habe. Jemanden, dem man vertrauen kann und der Erfahrung hat, ist heute schwer zu finden." Das Restaurant und das Café sollen dennoch getrennt voneinander sein, sodass jeder seinen eigenen Bereich hat. Spätestens im kommenden Jahr möchte sie einen geeigneten Laden finden.
Was sie am meisten an der Arbeit im Café freut, ist, "dass Leute zu mir kommen um Neues auszuprobieren". Ihre Ideen entstehen meist spontan. Ihr ist es wichtig, den Leuten etwas zu bieten, das sie so noch nicht kennen. Vor kurzem hatte sie die Idee für ein Kürbistörtchen, von dem ihre Kunden gerade kaum noch genug kriegen können.
Bei all dem Backen fürs Café und Kochen fürs Restaurant hat Zerbo ihre Fernsehkarriere nicht ad acta gelegt. Auch dort werden bald wieder Projekte für sie starten. Um was es sich dabei handelt möchte und darf sie aber vorerst noch nicht preisgeben.
Zum Buch
"So schmeckt Liebe: Gesundes Soulfood, das dich glücklich macht", heißt Luisa Zerbos Kochbuch, das heute, am 10. Oktober, veröffentlicht wird. Zerbo präsentiert darin zahlreiche Gerichte: Vom Brommber-Ceshew-Cheescake bis zum Avocado-Chilli-Sandwich ist alles dabei. Mit ihrem Buch möchte sie zeigen, dass man gesund und dennoch lecker essen kann. Es kostet 28 Euro und hat 192 Seiten. Seit Oktober 2017 begleitet der SÜDKURIER die Karriere von Luisa Zerbo. (lsp)