Claudia Hoffmann und Roland Sprich

Während in Schwenningen auf der Kulturnacht tausende Besucher fröhlich und friedlich feiern, sterben bei einem Verkehrsunfall auf der Steig zwischen Villingen und Schwenningen drei Menschen, darunter ein einjähriger Säugling. Vier weitere Menschen werden nach Polizeiangaben zum Teil schwer verletzt, ein 18-Jähriger schwebt noch in Lebensgefahr, der Unfallverursacher erleidet offensichtlich nur leichtere Verletzungen.

Das ist passiert: Gegen 23 Uhr fährt laut Polizei ein 24-Jähriger mit seinem BMW auf der Steig. In der Rechtskurve, kurz nach der Abzweigung Richtung Sonnhalde gerät er auf die Gegenfahrbahn. „Er war deutlich zu schnell unterweg“, erklärt Sarah König von der Pressestelle der Polizei Tuttlingen. Dies hätte die Spurenlage ergeben. Der BMW stieß frontal mit einem Ford Focus zusammen; in dem für fünf Personen zugelassenen Wagen befanden sich sieben Menschen, darunter auch Kinder. Der Aufprall war so heftig und brutal, dass der Wagen gegen ein Verkehrsschild prallte, sich überschlug und in der Böschung liegenblieb. Der 37-jährige Fahrer und der 29-jährige Beifahrer starben noch an der Unfallstelle, die Rettungskräfte versuchten, das Baby zu reanimieren, es starb im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.

Den Rettern bot sich ein Bild des Grauens an der Unfallstelle: Weit verstreut lagen Wrackteile herum. Der Ford Focus wurde durch die enorme Wucht des Zusammenstoßes total zerstört. Die Rettungskräfte hatten offensichtlich große Mühe, die Personen aus dem Auto zu befreien.

Wie Polizeipressesprecherin Sarah König auf Anfrage des SÜDKURIER erklärte, gehe man davon aus, dass nicht alle Personen in dem Ford angeschnallt waren. „Wir wissen aber noch nicht, wer nicht angeschnallt war, das müssen die Ermittlungen ergeben.“ Die Staatsanwältin hatte noch in der Nacht angeordnet, dass ein Sachverständiger vor Ort den Unfallhergang untersucht. König bestätigte, dass die Insassen des Ford Focus aus Bulgarien und Italien stammen. Das Auto habe ein ausländisches Kennzeichen. Ob die Gruppe von der Kulturnacht kam, wusste die Polizei nicht. Der BMW hat ein „hiesiges Kennzeichen“, so König.

In der Nacht war ein Großaufgebot an Polizei und Rettungskräften von Feuerwehr und Rotem Kreuz im Einsatz. Mehrere Notärzte, Rettungswagen sowie drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die schwer verletzen Personen wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Die Schwenninger Steige war für die Dauer der Unfallaufnahme bis morgens um sechs Uhr voll gesperrt. Die Polizei musste zahlreiche Gaffer, die sich der Unfallstelle näherten, wegschicken. Die Shuttlebusse, die Besucher der Kulturnacht nach Villingen brachten, wurden über den Nordring umgeleitet.