Die Sommerferien sind da – nur das Wetter hat das noch nicht mitbekommen. Sonntag auf Montag stürzten die Temperaturen in den Keller, auch ein Wetterexperte hat angesichts dessen gestutzt. Für die SÜDKURIER-Leser erklärt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt, wie sich das Wochen-Wetter entwickeln soll.

Fünf Grad am Montagmorgen am Villinger Stadtrand. Und das im Sommermonat August. Beim Wetter ist derzeit aber vieles speziell und deshalb wurde der Experte Jürgen Schmidt von der Wetterkontor GmbH um seine Einschätzung gebeten. Schmidt erstellt für die SÜDKURIER-Leser monatliche Wetter-Bilanzen und ist mit seiner Firma Wetterkontor auch die Stelle hinter den Vorhersagen für die Region.

Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt.
Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt. | Bild: Wetterkontor

Der Montagmorgen sei „ein Ausreißer“ gewesen, sagt Schmidt. Auch er hatte die vergleichsweise sehr tiefen Messwerte um sechs Uhr gesehen und gestutzt.

Die gute Nachricht: „Es wird jetzt diese Woche zunächst von Tag zu Tag wärmer“, formulierte er speziell für den Raum Villingen-Schwenningen aufgrund seiner Daten. „Mittwoch und Donnerstag gibt es in Villingen-Schwenningen 25 Grad.“ Der Wetter-Spezialist weiter: „Zum Freitag kann es auch gegen 30 Grad gehen“, sagt er. Und muss dann im selben Atemzug ein dickes Aber dieser Bemerkung hinterherschicken: „Es kann am Freitag Schauer und Gewitter geben, vor allem in den Abendstunden“.

Braut sich wieder etwas zusammen?

Fürs Wochenende wagt er aktuell noch keine konkrete Prognose. „Samstag und Sonntag sind unsere Berechnungen mit verschiedenen Voraussetzungen sehr unterschiedlich“, sagt er dazu. Es sei aktuell offen, ob sich nach dem Freitag der Trend zum Niederschlag wieder verstärke und kühlere Luft Einzug halte oder ob es so warm wie Freitag bleiben könne.

Die wärmere Luft bringt der nunmehr vorherrschende Südwind in die Region. Wie lange dieser anhalten werde, sei derzeit nicht absehbar.

Ein ganz anderer Indikator

Was Jürgen Schmidt sicher sagen kann, ist das: „Die sechswöchige Phase der kühlen und verregneten Wochen sind definitiv generell vorbei.“ Seit Juni gibt es auch in Süddeutschland Wetterlagen mit Starkregen und Gewittern. Vor allem an Mosel, Ahr und Rhein kam es zu katastrophalen Schäden in der Folge von Starkregen und Hochwasser.

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Ein sicherer Indikator, dass sich die Großwetterlage über dem Schwarzwald beruhigt, ist die Einsatzbilanz des regionalen Hagelfliegers. Noch keine Einsätze im August, drei Flüge gegen Hagelwolken im Bereich Schwarzwald-Baar-Heuberg im Juli, aber davor 14 Einsätze im Juni. Allein die Juni-Einsätze übersteigen die Zahl der Flüge, die im gesamten Jahr 2020 angefallen sind.

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Auch die Landwirtschaft in Villingen hofft auf trockenere Tage. Bis Sonntag waren die die Wiesen so nass, dass nicht gemäht werden konnte.

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