Gerhard Lettmann verstaut Styroporblöcke, leere Flaschen und unzählige Zigarettenkippen in einem blauen Sammelsack. Den Müll hat Ortschaftsrat in den Büschen und entlang der Wege von Marbach gefunden. „Diejenigen, die nichts wegwerfen, heben den Müll der anderen auf“, lautet sein bitteres Fazit.
Unterwegs auf der Sammeltour kommt der Gemeindearbeiter mit seinem Gespann vorbei und nimmt Lettmanns vollen Müllsack mit. „Ich bin schon auf meiner zweiten Runde durch die zehn Marbacher Sammelbezirke und von alten Autoreifen, Dämmplatten bis zu Matratzen war alles dabei“, sagt Tommi Hinz.

Die Aktion Saubere Landschaft ist mehr als nur ein Frühjahrsputz im Grünen – sie ist ein lebendiges Beispiel für gelebten Umweltschutz und bürgerschaftliches Engagement. Wer mitmacht, leistet einen wichtigen Beitrag zur Sauberkeit in seiner Stadt oder in seiner Gemeinde.
Wie Lettmann waren am Samstag viele Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kindergärten, Parteien und Institutionen mit den blauen Säcken und Greifzangen unterwegs.

Die Mengen an Müll, was an diesem Samstag alles eingesammelt wurde, lässt sich an den vielen Stellen, an dem die Säcke deponiert werden konnten, nur erahnen. „Wie viel es ist, können wir erst in den nächsten Tagen beziffern“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Roth bei der Abschlussveranstaltung beim Deutschen Roten Kreuz in Schwenningen.

Roth spricht von Tonnen, die da zusammenkommen. Des Oberbürgermeisters Dank galt den 130 Gruppen mit über 2000 Menschen, die am Samstag ihre Freizeit geopfert haben, um die Stadt ein Stück schöner und sauberer zu machen. Mit Burgern, Gemüseschnitzel und Pommes sowie mit Getränken wurden die Teilnehmer dafür belohnt.

Unter den 2000 Müllsammlern war auch das Team der Siedler Gemeinschaft Villingen, die am Walkebuck und entlang der Landstraße L 181 unterwegs waren. „Man merkt, dass die Route letztes Jahr gesperrt war, denn jetzt liegt wieder viel mehr Müll herum, der achtlos aus den Autofenstern geworfen wird“, stellt Bettina Haas fest.

Rebekka Baab vom Rangerstamm 191 der Royal Rangers machte das Gesammelte in drei Kategorien fest: „Das größte Fundstück war ein Elektroroller, das Wertvollste ein Mäppchen mit Ausweispapieren, das Ekligste war eine Lagerstätte, in der jemand gewohnt haben muss“, sagt sie.

Mit 85 Teilnehmern gehörte der Rangerstamm zu den größten Gruppen. „Wir sind von Natur gerne draußen und helfen gern, die Umwelt sauber zu halten“, sagt Baab.„Die Aktion saubere Landschaft trägt dazu bei, dass wir eine wunderschöne Stadt haben“, bestätigt der Oberbürgermeister.
Alpenverein nutzt Gelegenheit des Sammelorts
Auf Pizza und Getränke konnte sich die Familiengruppe vom Deutschen Alpenverein (DAV) Sektion Schwarzwald freuen, die von 10 Uhr bis 12 Uhr rund um den Klosterhof so einiges aufgesammelt haben.

„Wir nutzen jetzt noch den Tag, um mit den Kindern beim Klosterhof zu bleiben“, sagt Nina Heinig. Die Sektion habe als Lohn für die Arbeit das Essen und die Getränke gestiftet.