„Wir arbeiten derzeit am Limit“ erzählt Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands für den Schwarzwald-Baar-Kreis. Jeden Tag aufs Neue müssten Dienstpläne im St. Lioba angepasst, umgestellt und neu ausgearbeitet werden. Grund für den Engpass: Vor rund zwei Wochen hatte sich ein Mitarbeiter mit Corona infiziert und daraufhin einige Bewohner und Kollegen angesteckt. Mittlerweile gehen über 20 Infektionen auf diesen Ausbruch zurück, ein Bewohner ist im Klinikum verstorben (wir berichteten). „Das alles alles sehr belastend für alle Beteiligten“, erzählt Stöffelmaier aus dem derzeitigen Alltag im Altenheim.

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Knapp zehn Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne. Die Aufgaben im Heim nehmen aber weiter zu. So wurde eine extra Isolierstation eingerichtet mit besonders strikten Hygienemaßnahmen, um die Verbreitung des Virus im Haus zu unterbinden. Hier dürfen Bewohner keinen Besucher mehr empfangen.

Für alle anderen Wohnbereiche wurden die Besuchsregeln verschärft. „Das Netz wird immer engmaschiger“, so Stöffelmaier. Vorgeschrieben ist nun ein Corona-Schnelltest für alle Besucher und das Tragen von FFP2-Masken. „Wir haben deshalb 6000 Schnelltests geordert“, so der Vorstandsvorsitzende. Die Lieferung stehe kurz bevor. Damit sollen dann auch alle Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen zwischen fünf und sieben Tagen getestet werden. „Wir wollen mit allen Möglichkeiten verhindern, dass das Virus erneut einen Weg in die Einrichtung findet.“

Bild 1: Nach Corona-Ausbruch im Altenheim St. Lioba: Mitarbeiter händeringend gesucht
Bild: Fröhlich, Jens

Dieser Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner ist personalintensiv. Das durch Quarantänemaßnahmen reduzierte Team benötigt daher dringend Unterstützung. Hausintern packen bereits einige Kollegen aus anderen Bereichen im St. Lioba mit an. „Wir suchen jedoch bundesweit weitere Helfer“, so Stöffelmaier. Bislang mit mäßigem Erfolg. Immerhin habe man nun drei Mitarbeiter über eine Leiharbeitsfirma organisieren können, ein Weg, den Stöffelmaier im Normalfall nicht befürwortet. In der Not bleibt ihm derzeit aber nichts anderes übrig. „Sie dürfen gerne schreiben, dass wir händeringend Personal suchen. Vielleicht findet sich ja auf diesem Wege jemand.“ Gesucht sind vor allem Fachkräfte im Bereich Pflege und Mitarbeiter aus ähnlichen Berufsfeldern.

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Außerdem suche der Träger intensiv nach geeigneten Personen wie Arzthelferinnen, Laborfachkräfte oder ähnliches, die eigens für die regelmäßige Testung von Mitarbeitenden und Besuchern angestellt werden könnten.

Hilferufe aus anderen Einrichtungen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, muss Stöffelmaier derzeit ablehnen. Denn nicht nur in Villingen ist die Situation kritisch. In Vöhrenbach steigt die Zahl der Fälle nach dem Ausbruch im Pflegeheim Luisenhof immer weiter an. Auch hier sind Mitarbeiter betroffen und in Quarantäne.

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Jüngst wurde ein Mitarbeiterin im St. Georgener Elisabethhaus positiv auf das Virus getestet. Ein Schnelltest bei 70 Personen brachte bislang zum Glück keine weiteren Fälle zutage.

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Vor einigen Wochen waren in Villingen weitere Pflegeheime betroffen.

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