VS-Weilersbach Das Jahreskonzert des Musikvereins Weilersbach barg eine Triade an von Erfolg gekrönten Eindrücken für Blasmusikliebhaber. Der neue Dirigent debütierte einwandfrei, das Jugendblasorchester hält das Niveau mit einer Interimsdirigentin, und ein Jungspund verzückte das Auditorium mit einem Xylophon-Solo.

Es war eine aufreibende Vorbereitungszeit mit dem neuen Dirigenten Thomas Solt und dem großen Orchester auf das angesetzte Konzert, hatte man sich doch zuletzt gar unter Fachdozenten samt Register- und Sonderproben den Feinschliff geben lassen. Solt übernahm den Taktstock von Interimsdirigentin Andrea Adler, welche ihn wiederum von Lisa Moll in Empfang nahm. Wohl auch deshalb stellte der Verein den Abend unter das Motto „Im Takt der Veränderung“.

Bündig skizziert ist Solt in drei Zügen: Der Habitus gemütlich, das Lächeln unaufgesetzt und aus dem Herzen an das Publikum strahlend, summa summarum ein ganz in der Musik existierender Charakter. Der gebürtige Ungar und als professioneller Musiklehrer agierende Solt hat in Wien und im ungarische Szeged Musik studiert. Seit 15 Jahren ist er Leiter des Musikvereins Niedereschach. All die Erfahrung bringt Solt in das große Orchester nun mit ein. Angekündigt wurde „die ganze Bandbreite an Musikstücken, die ein Amateurorchester interpretieren kann“. Das Potpourri erwies sich mit Programmpunkten wie Chicago Festival oder Heaven‘s Light, garniert mit einem Lieblingsstück von Solt, dem Medley Selections from the Greatest Showman, als abwechslungsreich. Das nahezu bis auf den letzten Platz den Saal füllende Publikum schien zufrieden, lautstarker und stehender Applaus war den Weilersbacher Musikern beschieden.

Angesichts des Tods ihres Dirigenten Ekkehard Stetter im vergangenen Januar fuhr das Jugendblasorchester Dauchingen-Weilersbach mit einem bescheidenen Kurzprogramm auf. „Du hast uns unterstützt, gefördert und gefordert, Eddie“, so die Vorsitzende der Bläserjugend, Lorena Schuler, bei einer Ansprache. Für Stetter stand der Spaß an der Musik für seine Zöglinge stets im Vordergrund. „Diesen Spaß sollten wir immer auf das Publikum übertragen“, fuhr Schuler fort. Als Hommage an ihren ehemaligen Mentor spielte die Jugend dessen Lieblingsstück „Everybody Needs Somebody to Love“ aus dem Kinoklassiker Blues Brothers. Stetters Nachwirken als musikalischer Leiter bescherte dem Konzert auch den lautstärksten Beifall des Jahreskonzerts. Im Eilflug rasten die Holzschlägel des Schülers Leon Amadio über das Xylophon zu Erinnerung an Zirkus Renz von Gustav Peter. Das Auditorium war begeistert und erging sich in Zurufen. Das Intermezzo als Dirigentin bei der Bläserjugend hat ebenfalls Andrea Adler inne, welche das große Orchester bereits durch den Sommer begleitete. Sie soll die Stellung noch bis Mai bei der Jugend halten.

Zu einem Jahreskonzert sind Ehrungen ein Muss. Seit 1975 ist Alfred Heini bei den Weilserbachern aktiv und wurde nun für 50 Jahre mit der goldenen Ehrennadel mit Kranz vom Verein sowie mit der großen, goldenen Ehrennadel durch den Kassierer des Blasmusikverbands Schwarzwald-Baar, Thomas Riedlinger, ausgezeichnet. Heini spielt die Posaune und ist auch bei der kleinen Besetzung des Musikvereins, welche zu besonderen Anlässen aufspielt, aktiv. Simeon Bauer wurde für das Erlangen des Jungmusiker- Leistungsabzeichens in Gold geehrt. Lilly Glatz und der am Xylophon glänzende Leon Amadio haben sich das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze gesichert.