Die Stadt hat als Zeichen für den Frieden, der Erinnerung und Mahnung vor den Rathäusern die israelische Flagge und die „Mayors for peace“-Flagge (Bürgermeister für den Frieden) gehisst. Nur wenige Tage nach der Verlegung der Stolpersteine, bei der Überlebende des Holocaust in der Stadt waren, ist jetzt die israelische Flagge vor dem Schwenninger Rathaus abgerissen worden.

Stadt hat umgehend reagiert

Die Stadt hat umgehend reagiert, wie Pressesprechern Madlen Falke auf Anfrage mitteilt und Anzeige erstattet. In Villingen habe es keine Vorfälle bezüglich der Israel-Flagge gegeben. Die Stadt habe umgehend veranlasst, dass der Kommunale Ordnungsdienst die Rathäuser besonders im Auge behält.

Auch ist bereits eine neue Fahne Schwenninger Rathaus gehisst worden. „Vandalismus ist eine Straftat und wir verfolgen diese vehement. Insbesondere, wenn wir antisemitische Gründe dahinter vermuten müssen“, erklärt Oberbürgermeister Jürgen Roth.

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Polizei sucht Zeugen

Die Polizei hatte mitgeteilt, dass in der Nacht von Dienstag, 7. November, auf Mittwoch, 8. November, am Marktplatz Unbekannte die israelische Flagge abgerissen haben, bei der Aktion beschädigten sie noch den Ausleger des Mastes, der die Flagge hielt. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 100 Euro. Hinweise zu den Tätern oder zum Verbleib der Flagge erbittet die Polizei in Schwenningen unter 07720 8500-0.

Der Wunsch nach Frieden muss größer sein

OB Roth hatte das Hissen der Flaggen so begründet: „Der Wunsch nach Frieden muss lauter sein, als die Stimme des Hasses. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, dass auch an den Rathäusern der Stadt Villingen-Schwenningen diese Botschaft präsent wird.“

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Gedenken an die Reichspogromnacht

Die „Mayors for peace“-Flagge, die weltweit von Oberbürgermeistern und Bürgermeistern als Zeichen für den Frieden gehisst wird, werde auch an den Rathäusern von Villingen-Schwenningen wieder zu sehen sein. Für die Verlegung der Stolpersteine und zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November hat die Stadt die Europa-Flagge durch die Israel-Flagge getauscht. Diese sollen bis zum 19. November wehen.

Die Verfolgung der Juden in Deutschland habe am 9. November 1938 seinen unfassbaren mörderischen Verlauf genommen. „Auch in VS begann damit ein unerträglicher Schrecken. Im besonderen Gedenken an die Vergangenheit und die Mahnung, die von ihr noch bis ins Heute nachhallen sollte, setzen wir mit der Israel-Flagge ein Zeichen gegen Antisemitismus. Das ist unser besonderer Auftrag“, stellt das Stadtoberhaupt klar.

Jetzt hat dieser Antisemitismus auch den Weg in die Doppelstadt gefunden.

Hier lesen Sie alles über das Schicksal von Werner Gideon, der bei der Verlegung der Stolpersteine anwesend war.

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