Seit fast 21 Jahren gibt es das Schwarzwald-Baar-Center schon in Villingen-Schwenningen im Industriegebiet Herdenen. Am 28. September wurde es im Jahr 2000 eröffnet. Nun steht es vor grundlegenden Veränderungen. Wie es in einer Pressemitteilung des Eigentümers Berlinovo Immobilien heißt, wird das Schwarzwald-Baar-Center künftig aufwendig erneuert. Dazu werde in den kommenden Monaten ein Maßnahmenpaket realisiert. Was genau modernisiert wird, was das kosten wird und warum Einkaufscenter auch im Jahr 2021 seine Berechtigung haben, hat der SÜDKURIER mit Centermanager Klaus Kricks besprochen.

Kricks ist für die Völkel Company zuständig, die von Berlinovo beauftragt wurde, sich ums Schwarzwald-Baar-Center zu kümmern. „Zum Modernisierungskonzept gehört die Erneuerung des Dachs und der Fassade. Als das Center gebaut wurde, waren die energetischen Anforderungen andere als heute“, sagt Kricks. Neben den energetischen Aspekten werden aber auch optische Anpassungen vorgenommen. Außerdem werden auch Lüftungs- und Kälteanlagen erneuert. „Die funktionieren zwar noch, aber sein Auto bringt man ja auch vorher zur Werkstatt, bevor es gar nicht mehr fährt“, so Kricks. Als letzter Schritt seien dann die Ladenstraßen dran.

Dachsanierung läuft schon

Mit der Sanierung des Dachs, der wohl aufwendigsten Arbeit, sei bereits begonnen worden. Beauftragt für den Umbau wurden die Schlenker Architekten aus Villingen-Schwenningen. Kricks: „Wir versuchen immer regionale Firmen zu finden, die für uns tätig sind. Das mag vielleicht manchmal etwas teurer sein, aber wir verdienen ja auch schließlich in Villingen-Schwenningen unser Geld.“

Die genauen Kosten für die Modernisierung könne Kricks nicht nennen: „Wir gehen im Augenblick aber von einem größeren zweistelligen Millionenbetrag aus.“ Wie teuer es letztlich wird, werde man sehen. Bis in etwa drei Jahren soll das Schwarzwald-Baar-Center komplett fertig saniert sein.

Das Schwarzwald-Baar-Center aus Luft: Das Foto aus dem Mai zeigt die 1500 Parkplätze.
Das Schwarzwald-Baar-Center aus Luft: Das Foto aus dem Mai zeigt die 1500 Parkplätze. | Bild: Goetz

Nicht mehr Teil des Centers wird dann schon lange der Real-Markt sein. Dieser verschwindet ab dem 25. September aus dem Einkaufszentrum. Wer Nachfolger wird, kann Kricks noch immer nicht sagen: „Solange nicht alles in trockenen Tüchern ist, gibt es die Abmachung, nichts öffentlich zu sagen.“ Nicht wenige gehen davon aus, dass der Discountriese Kaufland die Lücke füllen wird. Bereits an anderen Standorten – etwa in Lahr in der Ortenau – ersetzte Kaufland den bisherigen Konkurrenten Real.

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Dass Real so lange im Schwarzwald-Baar-Center war, ist heutzutage eher ungewöhnlich: „Es ist normal, dass es Wechsel gibt. Eine zweistellige Prozentzahl geht jährlich vom Markt“, sagt Kricks weiter.

Kricks vom Konzept Mall überzeugt

Dass Einkaufscenter wie das, das er als Centermanager betreut, vom Markt verschwinden, glaubt Kricks nicht: „Malls, oder Einkaufscenter, werden mit einer gewissen Regelmäßigkeit als tot bezeichnet. Für den ein oder anderen Markt mag das stimmen. Vielleicht, weil man nicht gut hinkommt oder die Größenverhältnisse nicht stimmen. Mit einer guten Erreichbarkeit, einer klaren Strukturierung und einem vernünftigen Mietermix funktioniert eine Mall und hat ihre Berechtigung.“

Wichtig sei nur, dass das Center auch zur Region passt. Dass das auch künftig so sein wird, daran zweifelt Kricks nicht. Das Schwarzwald-Baar-Center werde „extrem gut nachgefragt“. Auch deswegen hätten sich die Besitzer dazu entschlossen, viel Geld in die Hand zu nehmen.

Bei all der Veränderung, die in den kommenden Jahren auf das Center zukommen wird, wird eines aber bleiben: „Das bekannte Logo des Einkaufszentrums bleibt.“ Nur die rote Farbe, die werde wohl erneuert.