Fußball-Bezirksliga: – Ein Wiederholungsspiel, wie am Donnerstagabend zwischen dem FV Lörrach-Brombach II und dem FC Wallbach (2:6), gab es in den vergangen drei Jahrzehnten in der Bezirksliga nicht. Nun droht der Liga innerhalb einer Saison sogar eine zweite Neuauflage einer Partie. Der FC Zell hat, so bestätigte Trainer Michael Schwald dem SÜDKURIER am Abend, mit einem förmlichen Einspruch auf den Regelverstoß des Schiedsrichters beim mit 0:1 verlorenen Spiel am vergangenen Samstag beim SV Herten eingelegt.
„Es geht uns eigentlich nicht um die Spielwertung“, erklärt Schwald das Vorgehen: „Wir können dem Unparteiischen diesen Regelverstoß aber nicht kommentarlos durchgehen lassen.“ Bei der Ausführung eines Strafstoßes für den FC Zell durch Fabio Muto in der 53. Minute hatte der Schiedsrichter, nachdem der Ball zum vermeintlichen 1:0 für den FC Zell im Tor lag, diesen Treffer annulliert.

Als Begründung habe der Schiedsrichter das zu frühe Hereinlaufen in den Strafraum von Zells Tim Wiessmer angeführt und diesen auch mit „Gelb“ dafür verwarnt. Bis dahin war alles regelkonform. Doch in so einem Fall sieht die Regel vor, dass der Strafstoß wiederholt werden muss.
Der Schiedsrichter aber entschied auf indirekten Freistoß für den SV Herten – eine fatale Fehlentscheidung. Vor Ort herrschte Konfusion: „Uns war nicht klar, weshalb er so entschieden hat“, sagte Musa Musliu, Co-Trainer des SV Herten: „Wir dachten, er hätte den leicht verzögerten Anlauf von Fabio Muto sanktioniert. Allerdings habe ich noch ins Spielfeld gerufen, dass er den Elfer doch einfach wiederholen lassen soll.“
Hätte der Schiedsrichter tatsächlich Mutos Anlauf moniert, wäre der indirekte Freistoß wegen einer Unsportlichkeit wirklich korrekt gewesen. Doch der Anlauf war nie ein Thema: „Er hatte Tim ja wegen des reinlaufens verwarnt“, erklärte Muto gegenüber unserer Zeitung bereits nach dem Spiel.
Für den FC Zell gehe es letztlich nicht darum, das Spiel in Herten nochmals auszutragen, betont Michael Schwald: „Wir wollen eine Entscheidung des Sportgerichts, nicht mehr und nicht weniger.“ Natürlich, so Schwald, mache jeder einmal einen Fehler: „Aber in diesem Fall ist so etwas ja schon einmal passiert.“
In der Tat war es bereits der zweite Regelverstoß dieses Unparteiischen. Er hatte am 10. März bei der Partie des FV Lörrach-Brombach II gegen den FC Wallbach (0:2) den Gastgebern einen Eckball zugesprochen. Der wurde direkt zum vermeintlichen 1:0 verwandelt. In der Folge ging er den Wallbacher Protesten nach, schließlich habe der Lörracher Stürmer bereits vor der Ausführung des Eckballs zugegeben, den Ball zuletzt berührt zu haben. Nachdem der Spieler diese Aussage wiederholte, annullierte der Schiedsrichter sowohl Eckball als auch Tor – und gab Abstoß.
Für Sportrichter Rainer Koller (Bad Säckingen) war schon damals klar: „Der Regelverstoß ist unstrittig. Entscheidend für ein Wiederholungsspiel ist aber, ob der Verstoß das Ergebnis des Spiels beeinflusst hat.“ Beim Wallbacher Spiel in Lörrach war das der Fall. Objektiv betrachtet auch nun beim vom SV Herten mit 1:0 gewonnenen Spiel gegen den FC Zell. „Ob wir dann dieses Wiederholungsspiel tatsächlich austragen wollen, werden wir nach einem Urteil sehen“, so Schwald, dessen Elf weder nach oben noch nach unten rutschen kann.