Fußball-Bezirksliga: – Lösbare Aufgabe für die Tabellenführer, knackige Hürden für die Verfolger und richtig viel Arbeit im Tabellenkeller – der achte Spieltag und Start ins zweite Viertel der Saison hat es also in sich.

Das könnte Sie auch interessieren

Der VfR Bad Bellingen steht mit 18 Punkten aus sieben Spielen nahezu optimal da, hat seit dem 0:4 zum Auftakt bei der SG Mettingen/Krenkingen jeden Gegner besiegt in die Kabinen geschickte. Dass diese Serie ausgerechnet gegen den sieglosen SV Blau-Weiß Murg, glauben außer unserem Gesprächspartner Francesco Seidita vom Aufsteiger nur wenige Optimisten: „Sie werden sicher nicht den Fehler machen, uns zu unterschätzen“, sagt der 28-Jährige verschmitzt: „In dieser Liga ist alles möglich – auch ein Murger Sieg in Bad Bellingen.“

SV Jestetten zu Gast in Wehr

Ähnlich deutlich sind die Karten – scheinbar – beim Auftritt des mit den Bad Bellingern punktgleichen SV Jestetten bei der SG FC Wehr/Brennet verteilt. Die Hausherren schienen nach dem 8:1 gegen den FC Erzingen im Aufwind und kassierten prompt ein 2:3 beim SV Herten.

Das könnte Sie auch interessieren

Der SV Jestetten genießt indessen den Höhenflug und feierte zudem den Einzug ins Viertelfinale im Rothaus-Bezirkspokal mit 6:0 gegen den SC Haagen. Großer Vorteil des Pokalspiels gegen den C-Kreisligisten war zudem, dass in Wehr die gesperrten Mustafa Akgün und Martin Rangnau wieder spielen dürfen.

Rebland-Duell bei den SF Schliengen

Mit Ausrutschern der Verfolger TuS Stetten (beim SV Buch), SV Herten (bei der SG Mettingen/Krenkingen) und TuS Binzen (beim FC Schlüchttal) ist durchaus zu rechnen. Schwieriger dürfte es für Schlusslicht SV 08 Laufenburg U23, der beim FC Schönau zu Gast ist, und den FC Erzingen beim FC Wittlingen werden. Die SF Schliengen setzen im Rebland-Duell gegen den TuS Efringen-Kirchen auf ihre Heimstärke.

Das könnte Sie auch interessieren

Fußball-Bezirksliga im Überblick

Zwei Frauen sind besonders wichtig im Leben des Fußballers Francesco Seidita

Es gibt Tage im Leben des Fußballers Francesco Seidita an denen gibt es zwei Frauen, die besonders wichtig für ihn sind und die er dann ganz nah an sich heran lässt. In erster Linie seine Verlobte Jessica, mit der für 2024 die Hochzeit ansteht: „Niederlagen machen mir emotional immer zu schaffen. Aber ihr gelingt es immer wieder hervorragend, mich aufzumuntern“, weiß der zentrale Mittelfeldspieler des Aufsteigers SV Blau-Weiß Murg seine Partnerin als Mitstreiterin an seiner Seite: „Sie kennt meine Leidenschaft für den Fußball und richtet mich wieder auf.“

Emotionen und Leidenschaft: Niederlagen gehen und gingen Francesco Seidita (vorn, rechts) sehr zu Herzen. Hier muss er sich im Juni 2016 ...
Emotionen und Leidenschaft: Niederlagen gehen und gingen Francesco Seidita (vorn, rechts) sehr zu Herzen. Hier muss er sich im Juni 2016 nach dem Aufstiegsspiel mit dem SV 08 Laufenburg II von einem Mitspieler trösten lassen, während im Hintergrund die Fans des VfR Bad Bellingen den Sprung in die Bezirksliga feiern. Mit dem SV BW Murg kehrt er am Samstag nach Bad Bellingen zurück.... | Bild: Scheibengruber, Matthias

Die mentalen Fähigkeiten der künftigen Frau Seidita sind in diesen Tagen verstärkt gefragt, denn Siege hat ihr angehender Ehemann lange nicht mehr erlebt. Ganze zwei Punkte stehen auf dem Konto des Neulings: „Es ist bitter, denn wir könnten und müssten mehr haben“, erinnert Seidita nicht nur an den letzten Auftritt gegen den FC Schönau: „Wir schaffen es noch nicht, unsere tatsächlich vorhandenen Fähigkeiten, die uns eigentlich gegen jeden Bezirksligisten bestehen lassen würden, über 90 Minuten auf den Platz zu bringen.“

„Schichtarbeiter legen Extra-Schichten ein“

Am Engagement oder am Willen fehle es nicht: „Im Training tummeln sich regelmäßig 20 Mann. Die Schichtarbeiter treffen sich zusätzlich zu Einheiten mit unserem Fitnesstrainer Tolga Kumral, weiß Seidita: „Obwohl wir noch sieglos sind, lässt sich keiner hängen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Gegen die Schönauer kassierten die Murger nach einer frühen 3:0-Führung noch ein 3:4: „Solche Spiele gibt es. Man führt, macht einen Fehler und schon erwischt der Gegner einen Lauf. Im Derby war es ähnlich“, mag Seidita gar nicht mehr ans Spiel bei der U23 des SV 08 Laufenburg denken. Für ihn, der im Waldstadion so viele erfolgreiche Jahre hatte, war das Spiel ohnehin speziell und endete ebenfalls mit einem bitteren Resultat: „Auch dort lagen wir 3:0 vorn, nehmen dann nur einen Punkt mit.“

Routinier: Francesco Seidita ist im Sommer nach acht Jahren beim SV 08 Laufenburg zu seinem Heimatverein SV Blau-Weiß Murg ...
Routinier: Francesco Seidita ist im Sommer nach acht Jahren beim SV 08 Laufenburg zu seinem Heimatverein SV Blau-Weiß Murg zurückgekommen. Als einer der erfahrensten Spieler im Team des Aufsteigers will er zunächst den Ligaverbleib schaffen und dann den Club etablieren. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Punkt zwei holten die Murger – und das ist wichtig im Hinblick aufs Spiel am Samstag – beim TuS Stetten: „Dort hat uns auch keiner etwas zugetraut“, sieht Seidita im 0:0 den Mutmacher fürs Gastspiel beim Tabellenführer: „Klar, hat der VfR Bad Bellingen einen Lauf und sechs Mal in Folge gewonnen. Aber wir gehen in jedem Spiel auf den Platz um zu gewinnen – auch dort“, gibt er sich forsch: „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Trainer eine Idee haben, wie wir dort bestehen können.“

Sonder-Lob für die Physiotherapeutin

Dass Seidita im Rheinstadion als „Sechser“ agieren kann und derzeit zu den wichtigsten und erfahrensten Stützen seiner Elf zählt, ist für ihn nicht selbstverständlich und bringt die zweite wichtige Frau ins Spiel: „In den vergangenen Jahren hatte ich oft mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Beim SV Blau-Weiß Murg bin ich bei unserer Physiotherapeutin Juliane in besten Händen. Sie macht das großartig. Deshalb fühle ich mich fit, wie lange nicht mehr“, schwärmt Seidita.

Wieder zu Hause: Beim SV Blau-Weiß Murg hat Francesco Seidita als Bambino mit dreieinhalb Jahren begonnen. Im Sommer 2014 spielte er ...
Wieder zu Hause: Beim SV Blau-Weiß Murg hat Francesco Seidita als Bambino mit dreieinhalb Jahren begonnen. Im Sommer 2014 spielte er eine Zeitlang aktiv in der Breitematt, damals entstand dieses Foto des Mittelfeldspielers. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Der Wohlfühlfaktor war mit ein Grund, nach acht Jahren zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Als Bambino mit dreieinhalb Jahren begann der Italiener bei den Blau-Weißen. Nach Stationen in Basel und beim FV Lörrach-Brombach versuchte er sich zunächst beim SV 08 Laufenburg unter Trainer Erkan Aktas, spielte ab Januar 2104 für eineinhalb Jahre in Murg, ehe es ihn erneut ins Waldstadion zog: „Dort spielten meine Kumpels, was mir wichtig war.“

„Später möchte ich mal Trainer sein“

In Murg möchte er noch ein paar Jahre mithelfen, die Elf zunächst in der Liga zu halten und dann zu etablieren. Was danach kommt, zeichne sich bereits ab, verrät Seidita, der auf dem Platz zu den eher ruhigen Zeitgenossen zählt und bei aufwallenden Emotionen der beruhigende Faktor im Team ist: „Ich könnte mir gut vorstellen, später mal als Trainer zu arbeiten. Dem Fußball möchte ich immer verbunden bleiben.“