Fußball-Bezirksliga: – Ganz zum Schluss kochten die Emotionen dann fast noch über. Kaum dass die Partie zwischen dem VfB Waldshut und der SG Mettingen/Krenkingen abgepfiffen war, lieferten sich beide Seiten heftige verbale Duelle. Hier und dort wurde sogar geschubst und geschoben.
„Solche Unsportlichkeiten gehören sich nicht“, schnaubte Georg Isele nach dem 2:2. Der Gästetrainer hatte dabei den vom VfB Waldshut gestellten Linienrichter im Visier: „Daniel Albicker ist auf und davon, kann unser drittes Tor erzielen. Dann zeigt dieser Mann ein Aus an, obwohl der Ball noch deutlich im Spielfeld rollte.“
Es war der unrühmliche Schlusspunkt eines von Anfang an hitzigen Derbys, das den rund 320 Zuschauern in der Schmittenau geboten wurde. Beide Teams schenkten sich nichts, kämpften um jeden Meter Boden. Schiedsrichter Nicolas Preinl hatte über weite Strecken Schwerstarbeit zu leisten, zückte neun Mal die Gelbe Karte.
Schon nach zwei Minuten verpasste es der Gast, die Weichen zu stellen. Frederik Happle stürmte allein auf Torhüter Cihan Ceylan zu, umspielte diesen, traf aber nur den Pfosten. Dieser Knaller schien die personell eng besetzten Hausherren geweckt zu haben.
Fortan bestimmte der VfB Waldshut das Geschehen, scheiterte mehrfach am gut aufgelegten Christoph Baschnagel. Der hatte vor allem mit den von Erdal Kizilay abgefeuerten Flatterbällen seine liebe Mühe. Das Glück des Tüchtigen stand dem SG-Schlussmann zur Seite, als der kurz zuvor von Felix Erne im Strafraum (21.) ungeahndet gecheckte Marjan Jelec mit einem satten Schuss (23.) die Stabilität des Lattenkreuzes testete. Auf der Gegenseite flog Felix Erne (26.) um Zentimeter an der Freistoßflanke von Daniel Bächle vorbei.
Dass der VfB Waldshut am Ende der Partie nicht als Sieger vom Platz laufen durfte, hatte seine Ursache vielleicht am Blackout von Ivo Bajusic. Bei eigenem Freistoß im Mittelfeld ließ er sich zu einer Beleidigung eines Gegenspielers hinreißen – Preinl stand daneben und zückte „Rot“ in der 32. Minute.
Unbeeindruckt von der Unterzahl stürmten die Hausherren weiter. Bicvic passte flach vors Tor, wo Stjepan Kovacevic lauerte. Daniel Albicker wollte klären, traf zum 0:1 (34.) ins eigene Netz. Diese Führung schien dem VfB Waldshut weiter Sicherheit zu geben, doch kurz vor der Pause herrschte Aufregung. Bicvic hatte nach einer Ecke den Ball geklärt, aber zu weit vorgelegt.
Julian Bächle ging dazwischen, Bicvic holte ihn von den Beinen – Strafstoß. Bächle legte sich den Ball selbst auf den Punkt, schoss allerdings zu schwach in jene Ecke, für die sich auch Cihan Ceylan entschieden hatte.
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Georg Isele erkannte zur Pause die Defizite: „Wir waren nervös, kamen nicht in die Zweikämpfe. Deshalb haben wir umgestellt.“ Prompt traute sich der Aufsteiger, der immerhin als Tabellenführer angetreten war, mehr zu, agierte mutiger und kam zu mehr Spielanteilen.
Dass der Ausgleich dann einem diskussionswürdigen Strafstoß – Julian Bächle kam aus nicht zweifelsfrei feststellbaren Gründen gegen Kristijan Parashidisz zu Fall – zu verdanken war, schmälerte die Leistung der Gäste nicht.
Zwar hatte sich auch Simon Gantert am Elfmeterpunkt die gleiche Ecke wie der Waldshuter Torhüter ausgesucht, schoss aber zu stramm für den sich vergeblich streckenden Ceylan.
Nun entwickelte sich ein offenes Spiel, beide Teams drängten auf den Sieg. Marjan Jelec verpasste mit gefährlichen Freistößen den zweiten Waldshuter Treffer.
Auf der Gegenseite harmonierten zwei Einwechselspieler und bewiesen ihre Joker-Qualität. Florian Maier spielte einen langen Ball auf Marius Thoma, der fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den vermeintlichen Auswärtssieg sicherte.
In der Nachspielzeit mobilisierten die Gastgeber die letzten Kräfte, als Marjan Jelec sich erneut den Ball zum Freistoß platzierte. Seine Flanke fand in Kristijan Parashidisz den optimalen Abnehmer. Der vor wenigen Wochen erst vom FC Klingnau zurück gekehrte Abwehrspieler sicherte mit dem wuchtigen Kopfball das 2:2.
Für Danijel Kovacevic war das ein halbwegs versöhnlicher Schlusspunkt: „Die Moral meiner Elf ist allen Rückschlägen zum Trotz intakt. Wir hatten auch in Unterzahl mehr vom Spiel und waren die bessere Mannschaft. Wir haben uns mindestens diesen Punkt verdient. Mit elf Spielern über die komplette Zeit hätten wir gewonnen“, war der Trainer des VfB Waldshut überzeugt und tadelte den unbeherrschten Bajusic: „Diese Rote Karte tut uns angesichts der Personalsituation richtig weh.“
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