Kompakt wollten sie stehen, nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und wenig zulassen: „Hätte ich noch Defensivspieler, hätte ich noch defensiver aufgestellt“, so Trainer Erkan Kanli zur durchaus etwas überraschend anmutenden Maßnahme, Spielgestalter Tomas Masek zunächst auf der Bank zu lassen: „Nach elf Gegentoren in den letzten beiden Spielen muss ich mir etwas einfallen lassen.“
Das Konzept des FC Tiengen 08 ging 44 Minuten fast perfekt auf, dann aber schlug Jens Murawski, der Allrounder des SV Herten eiskalt zu. Als die Gastgeber mit einem Pfiff wegen „Handspiel“ rechneten, leitete Massimiliano Di Feo den Ball per Kopf weiter, Murawski hatte gegen die konsternierte Abwehr keine Mühe zum 0:1 einzuschieben.
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Nach der Pause wollte der FC Tiengen 08 reagieren, kassierte aber gleich die nächste kalte Dusche, als ein Tackling von Serkan Korkut – Trainer Erkan Kanli war überzeugt, dass sein Abwehrchef erst den Ball und dann das Bein von Mario Rittwag traf – mit einem „Elfer“ bestraft wurde. Tunahan Kocer ließ Louis Gnädinger keine Abwehrchance.
Spätestens nach dem 3:0 durch Murawski schien den zweite Auswärtssieg dieser Saison für die Gäste perfekt zu sein. Doch SVH-Trainer Musa Musliu gab noch keine Entwarnung: „Wären sie cleverer, hätte es noch eng werden können. Das war unser bislang bester Gegner“, lobte er den FC Tiengen 08, für den der erst nach 60 Minuten eingewechselte Masek noch zum 1:3 verkürzte.
Für Erkan Kanli ist die vierte Niederlage noch kein Grund zur größeren Besorgnis: „Die Mannschaft ist jung, doch wir müssen aufpassen, dass die Zweifel nicht zu stark wachsen.“ Der Tiengener Trainer blickt über das Resultat hinaus und stellt fest: „Die Einstellung und die Bereitschaft, alles zu geben, sind nach wie vor vorhaben.“
Nun muss der FC Tiengen 08 erst zum SV Buch und hat denn den SV Jestetten zu Gast: „Zwei sehr schwere Spiele vor unserer Pause“, blickt Kanli mit Sorge auf die nächsten Aufgaben: „Uns allen ist klar, dass nun vor allem Kampfgeist gefragt ist. Aber wenn wir eine komplette Mannschaftsleistung abrufen, kann sich das Blatt auch wieder wenden.“
Beim SV Herten scheint es nun auch in der Fremde zu klappen. Auf heimischem Terrain ohne Fehl und Makel, gelang nun der zweite Auswärtssieg. Und das gegen eine Mannschaft, die Musa Musliu hoch einschätzt: „Sie spielen einen tollen Fußball“, betonte der Trainer des SV Herten, sah aber auch, dass „sie vor dem Tor nicht viel Gefahr entwickelt haben. Trotzdem mussten wir bis zuletzt auf der Hut sein.“ Mit seiner Elf war er recht zufrieden, hätte sich aber doch gewünscht, dass „wir in manchen Phasen etwas cooler bleiben.“
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