Fußball-Bezirksliga: – Michael Gallmann redete nach der vierten Pleite des FC Schlüchttal in Folge gar nicht lang um den heißen Brei herum: „Das war eine Klasse für sich, wie uns der FC Wittlingen hier hergespielt hat“, erklärte der Trainer nach dem 2:5 gegen den Spitzenreiter: „Ich glaube, dass wir heute den neuen Meister gesehen haben.“
Die Gäste verabschiedeten sich in ihren beiden Bussen bald nach Spielende zwar zum Feiern in den Heuboden nach Umkirch. Anlass war aber nicht der zehnte Sieg im 13. Spiel: „Nein, nein – wir haben heute das Einstandsfest unserer Neuen“, verriet Trainer Fabio Muto, der lang überlegen musste, ob es nach der Vorstellung auf dem Kunstrasenplatz in Ühlingen etwas zu kritisieren geben könnte.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Und dann fiel ihm in der Tat doch ein Makel ein: „Max Imgraben hat nach dem Schlusspfiff erstmal seinen Frust an einer Werbebande ausgelassen.“ Was den Schlussmann des Tabellenführers genervt hatte, waren die beiden Gegentore: „Beides waren Standardsituationen“, so Muto: „Solche Tore nerven einfach.“
Viel mehr gab es aber wirklich nicht zu meckern: „Es läuft wirklich super für uns“, ließ Muto genüsslich den Blick über die Tabelle gleiten. Es wäre sogar schon drin gewesen, nicht nur den Einstand sondern auch die Herbstmeisterschaft zu feiern, doch dazu ist es noch zu früh: „Wir sind zufrieden mit den fünf Toren hier“, so Muto angesichts der zahlreichen Möglichkeiten, noch höher zu gewinnen: „Fünf Tore beim FC Schlüchttal muss man ja auch erst mal machen.“
Zwar kann der FC Zell die Wittlinger in den ausstehenden beiden Vorrundenspielen noch ein- aber nicht mehr überholen. Die Tordifferenz ist mit Plus 44 deutlich besser als jene Plus 9 der Zeller. Aber dahinter gibt es noch den TuS Stetten, der das Nachholspiel bei den SF Schliengen am Mittwoch zu bestreiten hat und somit den FC Wittlingen sogar noch überholen könnte.
Letztlich sind das alles aber nur Momentaufnahmen im Kandertal. Der Weg zur Rückkehr in die Landesliga ist noch lang. In diesem Kalenderjahr steht nur noch das Heimspiel am Sonntag gegen den SV Herten, danach fährt die Muto-Elf noch nach Untermettingen und Murg.

Reichardt und Kalt in Buch noch gesperrt
Auf ein krasses Restprogramm blicken indessen die Gastgeber. Sie müssen erst zum SV Buch, haben dann den FC Zell zu Gast, ehe zum Abschluss beim TuS Stetten die dritte Hürde aus dem oberen Tabellenviertel ansteht. Mit Blick auf den geschrumpften Abstand auf die Abstiegsplätze vergeht Michael Gallmann das Lachen: „Unsere Personaldecke ist gerade nicht üppig und in Buch fehlen die gesperrten Nico Reichardt und Marvin Kalt noch einmal. Wenigstens ist Pedro Albicker dann aus dem Urlaub zurück.“
Trotz der vierten Niederlage in Folge mochte er seiner Elf keine großen Vorwürfe machen: „Wir haben alles versucht, sind aber am Ende froh, dass sie uns nicht abschießen.“ Simon Hepp habe die eine oder andere Chance noch vereitelt. Letztlich habe es aber auch Momente gegeben, in denen leichte Hoffnung keimte: „Nach der Pause hat Timon Baumgärtner nach einer Kombination mit Linus Dörflinger und Thomas Lang das 1:2 auf dem Fuß“, so Gallmann.
Die Anschlusstreffer durch Pius Blatter, der nach einer Ecke zum 1:3 verkürzte und Thomas Lang, der die Wittlinger Abwehr mit einem Freistoß zum 2:4 düpierte, hatten am Ende nur den Effekt, dass sie das Leiden schmälerten. Schließlich waren diese Momente die drei einzigen echten Tormöglichkeiten für den Gastgeber.
Weitaus erfolgreicher war der FC Wittlingen. Manuel Pinke freute sich nach einer Ecke nicht nur über das 1:0 sondern auch über sein erstes Saisontor. Einen Premierentreffer feierte auch Etienne Leisinger, der seine Ausbeute gleich noch verdoppelte. Lorik Breca verwandelte den von Simon Hepp an Patrick Streule verursachten Foulelfmeter und den Schlusspunkt für den Gast setzte Arian Palatini.
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