Fußball-Bezirksliga: – Remo Laisa konnte sein Glück kaum fassen: Kurz vor Schluss hatte der Routinier in der Partie beim FC Zell seinen Kopf in einen Distanzschuss von Eike Elsasser gehalten und den Ball unhaltbar für Luca Lüchinger zum 1:1 ins Netz gelenkt: „Wahnsinn – das war mein allererstes Kopfballtor“, strahlte der 33-jährige Kapitän des SV Herten. Für seinen Schlussmann Jonas Schulz, der wenige Minuten zuvor mit einem Reflex das 0:2 durch Etienne Walch verhindert hatte, war dieser Treffer die Krönung einer emotionalen Woche: „Für Remo freut es mich besonders.“
Schulz hatte – im Gegensatz zu manch neutralem Beobachter – ein gutes Spiel gesehen. Kritik am Auftritt seiner Elf wollte er nicht gelten lassen: „Es war spielerisch ganz gut, es war ausgeglichen.“ Seine Parade gegen Walch wollte der junge Schlussmann aber auch nicht überbewerten: „Es kam mir zu Gute, dass er direkt in meine Laufrichtung geköpft hat.“ Walch selbst wollte nicht viel zu seiner „Hundertprozentigen“ sagen: „Das war brutal, aber ich glaub ich war einfach zu überrascht, war erst paar Sekunden im Spiel“, suchte er nach einer Erklärung.
Für den SV Herten schien diese Szene ein „Hallo-wach“ gewesen zu sein. Plötzlich gab es den zuvor von Trainer Musah Musliu über weite Strecken vermisste „Zug nach vorn“. Die Mannschaft machte mehr Dampf, scheiterte aber immer wieder an der Zeller Abwehr, die Daniel Philipp überragend organisierte.
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Überhaupt schienen die Zeller die etwas effektivere Spielanlage zu haben, auch wenn ihnen in der Offensive zu wenig Inspiriertes eingefallen war. Nicht nur Walch vergab das 2:0, zehn Minuten nach der Pause leistete sich Leon Boos einen kapitalen Fehlschuss.

Nach einem Abwehrschnitzer steuerte er allein aufs Tor zu, Nick Henke hechtete hinter ihm her, doch Boos hatte bereits abgezogen und Schulz auf dem falschen Fuß erwischt. Wie dieser Schuss noch neben den Pfosten gehen konnte, war nahezu unerklärlich.
So schien es, dass der Treffer von Lukas Ruf, den er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf Vorlage von Jonas Krumm erzielt hatte, die Partie entschieden haben könnte. Ein Treffer, der Michael Schwald für eine enttäuschende erste Hälfte noch versöhnt hatte: „Wir waren vielleicht aktiver, aber wenn unsere Pässe nicht ankommen, dann kann man nicht mehr erwarten.“
Mehr erwartet hatte sich auch Lukas Ruf, der nach dem Spiel sichtlich enttäuscht war: „Schon gegen die Schlüchttaler haben wir gegen Schluss noch vier Tore kassiert, hatten aber noch das Glück, dass wir das Siegtor machen. Jetzt fühlt sich das 1:1 an, wie eine Niederlage.“
Eine Niederlage war es nicht, aber immerhin das erste Spiel in der neuen Saison, das nicht gewonnen wurde. In der Tabelle ist der SV Herten gleichgezogen. Die Basis stimmt, der Dämpfer soll beim SV Buch egalisiert werden: „Wir müssen die Hundertprozentigen einfach machen, sonst werden wir halt bestraft“, haderte Michael Schwald mit dem Abschluss.
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